Keine Schäden nach Erdbeben
Es habe sich angefühlt „wie ein langer Donner“, beschrieb eine Augenzeugin das Erdbeben um 21.30 Uhr. „Als würde ein Güterzug durch das Wohnzimmer fahren“, schildert eine andere. Mit einer Stärke von 3,2 nach Richter war das Beben etwa fünf Sekunden lang für die Bewohner in Krems, Lilienfeld, Melk, St. Pölten und Böheimkirchen deutlich zu spüren, heißt es bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
ZAMG
Wostal: „Schäden erst ab Stärke vier“
Schon viereinhalb Stunden vorher, gegen 17.00 Uhr, bebte die Erde in Niederösterreich. Das erste Beben war mit einer Stärke von 2,6 nach Richter allerdings weniger stark als das zweite. Laut Thomas Wostal von der ZAMG ist bei dieser Stärke nicht mit Schäden zu rechnen. „Man sagt ab einer Stärke von vier nach Richter sind Schäden zu erwarten. Das sind dann wie etwa ein leichter Verputzriss oder es bröselt von der Wand herunter. Aber wir haben hier 2,6 und 3,2 und da ist im Normalfall nichts zu erwarten“, so Wostal. Beben dieser Art kommen in Niederösterreich relativ häufig vor, so Wostal. Mit einem Beben der Stärke 2,6 kann man etwa zwei Mal pro Jahr rechnen. „Ein Beben der Stärke 3,2 kommt in dieser Kategorie etwa alle ein bis zwei Jahre vor“, so Wostal von der ZAMG.
Beben in dieser Gegend seien zwar „nicht so normal wie im südlichen Wiener Becken. Aber auch im Raum Loosdorf sind Beben nicht ungewöhnlich und kommen immer wieder vor, denn auch dort ist eine etwas aktivere Zone“, so Thomas Wostal. „Wir messen mehrere 100 Beben in Österreich, davon sind etwa 15 bis 20 pro Jahr spürbar.“ Viele besorgte Menschen riefen am Abend die Feuerwehren an. Sie wollten sich informieren, ob es sich bei ihren Wahrnehmungen tatsächlich um ein Erdbeben gehandelt habe. Schäden seien jedoch keine gemeldet worden, heißt es.