Sammlung Essl umfasst 7.000 Werke

Die Sammlung Essl in Klosterneuburg umfasst annähernd 7.000 Werke und zählt zu den größten und bedeutendsten privaten Sammlungen für zeitgenössische Kunst in Europa. Das Essl Museum wurde 1999 in Klosterneuburg eröffnet.

Praktisch alle wesentlichen Kunstströmungen Österreichs sind mit Schlüsselarbeiten seit 1945 in der Sammlung Essl vertreten, aber auch internationale Pendants. In den 1970er Jahren begannen Agnes und Karlheinz Essl, die einander in Amerika kennengelernt hatten, zeitgenössische Kunst zu sammeln. Werke von Friedensreich Hundertwasser und Kurt Moldovan markieren den Beginn.

Karlheinz Essl

APA/Neumayr/MMV

Karlheinz Essl

In den 1980er Jahren wuchs die Privatsammlung zur bedeutendsten Sammlung österreichischer Nachkriegskunst, den Kern bildet österreichische Kunst ab 1945 mit Werken von Maria Lassnig, Valie Export, Arnulf Rainer, Max Weiler, Markus Prachensky, Künstlern des Wiener Aktionismus wie Hermann Nitsch und Günter Brus, Malerei der 1980er Jahre bis zur jüngeren Generationen wie Elke Krystufek und Clemens Wolf.

Ressler: „Nationales Kulturgut“ bedroht

„Gäbe es die Sammlung Essl nicht, gäbe es keine Übersicht der österreichischen Kunstgeschichte der letzten sechzig Jahre. In diesem Sinne ist die Sammlung nicht nur ein nationales Kulturgut, das höchsten Schutz genießt, sondern muss als geschlossenes Ganzes gesehen werden“, wurde Kunstexperte Otto Hans Ressler, der langjährige Geschäftsführer der Kunstauktionen im Kinsky in Wien, in einer Aussendung des Essl Museums zitiert.

„Gäbe es die Sammlung Essl nicht, könnten österreichische Museen und andere staatliche Institutionen auch bei intensivster Bemühung und größtem finanziellen Aufwand diesen Teil künstlerischen Schaffens in Österreich nicht mehr rekonstruieren“, so Kinsky.

Essl Museum seit 1999 in Klosterneuburg

Die Ausstellungen der Sammlung finden sowohl im Essl Museum (Eröffnung 1999) als auch im Schömer-Haus, der Firmenzentrale von bauMax (Eröffnung 1987), in Klosterneuburg statt. Beide Häuser wurden vom österreichischen Architekten Heinz Tesar geplant. Seit Beginn der 1990er Jahre wird auch verstärkt international gesammelt. Die Sammlung umfasst weiters Positionen zeitgenössischer Kunst aus Europa, den USA, Australien und Asien. Das zur Gänze privat finanzierte Museum versteht sich auch als Experimentierfeld für junge Kunst. Im Wechsel werden einmal jährlich „Emerging Artists“, junge, auf dem Markt noch nicht etablierte Künstler, und die Preisträger der Essl Art Awards CEE präsentiert.

Essl Museum außen

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Von Beginn an war die Pflege der zeitgenössischen, elektronischen und experimentellen Musik durch Konzerte, Performances und Klanginstallationen in den Ausstellungsräumen integraler Bestandteil des Museumsprogramms. Damit hat sich ein international renommiertes und in Österreich einzigartiges Forum Neuer Musik im musealen Kontext etabliert. Seit 2011 bildet das Essl Museum auch eine Plattform für neue Literatur. In Lesereihen und Publikationen wird das Zusammenspiel von Literatur und zeitgenössischer Kunst ausgelotet.

Über Besucherzahlen und finanzielle Details hielt sich das Sammlerpaar stets bedeckt. Im Zuge der bauMax-Krise hatte Karlheinz Essl die Sammlung im März der Republik Österreich zum Kauf angeboten - mehr dazu in Essl will Kunst an Republik verkaufen.

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