Flexibles Arbeiten: IMC sieht Aufholbedarf

Ständig erreichbar sein oder von zu Hause aus arbeiten: Die Arbeitswelt sieht heute ganz anders aus, als vor zehn Jahren. In Österreich gibt es hier großen Aufholbedarf, zeigt ein neues Buch der IMC Fachhochschule Krems.

Kaum ein Unternehmen kann sich heutzutage den veränderten Bedingungen in der Arbeitswelt entziehen. Mobiles und flexibles Arbeiten wird immer wichtiger, sagt Buchautor und IMC-Krems Studienleiter Michael Bartz. Das Büro ist immer seltener der klassische Arbeitsort. Zudem gibt es immer mehr alternative Beschäftigungsformen in Unternehmen.

In Österreich bieten derzeit laut Bartz zehn bis zwölf Prozent aller Unternehmen räumlich und zeitlich flexibles Arbeiten an. Hier gebe es Aufholbedarf, denn in Großbritannien etwa gibt es nahezu in jedem zweiten Unternehmen flexibles Arbeiten mit zahlreichen Vorteilen, sagt Bartz. "Auf das neue Arbeiten zu setzen heißt, Kostenvorteile zu generieren. Wir sehen in unseren Forschungsprojekten, dass man diese Infrastrukturkosten um 20 bis 30 Prozent reduzieren kann. Wir sehen auch ganz klar: Produktivitätsgewinne und Krankenstände gehen herunter. Produktivitätsgewinne im Bereich von zehn bis 15 Prozent sind durchaus im Bereich des Machbaren. Das ist enorm. Diese Produktivitätsgewinne braucht man auch, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen“, so Bartz.

Im Extremfall: Burn-Out

Warnsignale gebe es im Bereich der Kommunikation. Laut dem Buchautor bieten Smartphones und Tablet-PCs zwar eine große Chance für Unternehmen produktiver und schneller zu arbeiten, jedoch führe dies oft zu Belastungen. Im Extremfall kommt es zum Burn-Out. Hier sind künftig die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Sachen Selbstmanagement gefordert, sagt Bartz.

Von politischer Seite müsse man starken Veränderungsprozesse am Arbeitsmarkt unterstützen, sagt der zuständige Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP). „Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktpolitik muss sich, wenn es eine Zukunft haben will, nicht immer mit der Reparatur auseinandersetzen und mit den Notmaßnahmen, sondern man muss vorangehen und vorausdenken.“ Laut Sobotka hat man in Niederösterreich 8.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch Bildungsförderungen unterstützt und darauf müsse man auch in Zukunft setzen. Sobotka spricht aber auch vom gesunden Arbeitsplatz. Sitzende Arbeit sei per se nicht gesund. Hier sind Unternehmen maßgeblich gefordert, heißt es.

Die IMC Fachhochschule Krems reagiert auf die neuen Trends am Arbeitsmarkt, sagt IMC-Geschäftsführerin Ulrike Prommer. So mache man Studierende in Krems stets mit den Entwicklungen am Technologie- und Arbeitsmarkt vertraut.

Links: