Experimentelle Klänge bei „Imago dei“

Im Osterfestival „Imago dei“ in Krems-Stein geht es heuer um die „Sehnsucht Paradies“. Das Festival soll die Möglichkeit geben, in einer Zeit zunehmender Reizüberflutung über Paradiesvorstellungen nachdenken zu können.

Karsamstagabend im gotischen Kirchenschiff des Klangraums Krems mit einem musikalischen Triptychon: Beim Festival „Imago Dei“, das heuer unter dem Motto „Sehnsucht Paradies“ steht und am Ostermontag zu Ende geht, waren eine perkussive Komposition von Michael Gordon, das Bassflötenensemble Plenum und Mezzosopranistin Anna Clare Hauf sowie eine Performance im Freien zu erleben.

Festivalleiter: „Jeder sucht seine Zufriedenheit“

Die Vorstellung vom Paradies als imaginärem Zukunftsort im Jenseits gibt es in vielen Religionen. Das Schlagwerk Den Haag spielte am Samstagabend in der Kremser Minoritenkirche auf Hartholzbalken, mit denen in russisch-orthodoxen Klöstern die Mönche zum gemeinsamen Gebet gerufen werden. „Ich glaube, dass die Leute aufgrund des ganzen Wahnsinns der da passiert, jetzt überall da im Zusammenhang mit dem Kapitalismus, Umweltprobleme und so weiter, die Leute nur mehr panisch werden. Jeder sucht sozusagen seine Zufriedenheit, hat aber Angst dabei und dann verliert man völlig die Richtung“, sagt der Künstlerische Leiter des Festivals, Jo Aichinger.

Musik über das Paradies wurde auch vom Ensemble „Plenum“ aus Wien, mit Flöten aus Sperrholz, die Orgelpfeifen ähnlich sehen, präsentiert. „Das Paradies ist für mich immer die Zufriedenheit in mir selber. Wie ich dazu komm, da gibt es verschiedenste Wege. Man kann es aus Ausgeglichenheit nennen, da gibt es die unterschiedlichsten Facetten, wie man dort hinkommt“, so Aichinger. Bambus ist Glücksbringer und Zeichen für ein langes Leben. Ein Freudenfestfeuer von Akio Suzuki und Hiromi Miyakita, als Beginn des Wunders der Osternacht.

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