Baustelle: Ostautobahn wird dreispurig

Ab Mittwoch ist auf der Ostautobahn (A4) mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Zwischen Flughafen Schwechat und Fischamend wird eine Baustelle eingerichtet. Die Autobahn wird auf drei Spuren ausgebaut werden.

Der Ausbau der stark verkehrsbelasteten Ostautobahn (A4) geht voran: Am Mittwoch, startet die Erweiterung des rund sieben Kilometer langen Abschnitts vom Flughafen Schwechat bis Fischamend auf drei Spuren. Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) sprach bei einer Pressekonferenz am Dienstag von 45 Millionen Euro Kosten, die Fertigstellung ist Ende 2015 geplant.

Lkw-Anteil liegt über Österreich-Schnitt

Phase eins des Sicherheitspaketes waren Maßnahmen entlang der Strecke bis zur Staatsgrenze, erinnerte Bures in Schwechat. Im dritten Schritt erfolgt ab 2015 die Generalsanierung von Neusiedl bis zur Grenze. Die vierte Stufe, der dreispurige Ausbau von Fischamend bis Neusiedl, werde vorgezogen und soll bereits 2018 starten. Das Gesamtpaket umfasst ein Volumen von 345 Millionen Euro - „sinnvoll angelegtes Geld“, betonte die Ministerin die Bedeutung moderner leistungsfähiger Verkehrsinfrastruktur für die Mobilität vor allem der Pendler, die Sicherheit und auch die Wirtschaft.

Die A4 weist einen hohen Lkw-Anteil von 17 Prozent auf, im Österreich-Durchschnitt sind es 13 Prozent. 65.000 Kfz beträgt die derzeitige Tagesfrequenz, die laut Prognosen bis 2020 auf 75.000 ansteigen soll. Der nun startende Ausbau soll laut den Asfinag-Vorständen Alois Schedl und Klaus Schierhackl mit möglichst wenig Verkehrsbehinderungen erfolgen.

Pröll und Niessl betonen Aufwertung der Region

Eine dreispurige Autobahn sei um 20 Prozent sicherer als eine zweispurige, betonte Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). „Wir wissen ganz genau, dass ein dreispuriger Ausbau für die Verkehrsteilnehmer mindestens um 20 Prozent sicherer ist als ein zweispuriger Ausbau. Die Sicherheitsfrage ist natürlich eine ganz eine wesentliche. Der zweite Punkt ist der, dass mit der größeren Kapazität natürlich auch die Mobilität funktionstüchtiger voran gehen kann und das ist wieder ein ganz entscheidender Faktor dafür, dass der Standort zwischen Wien und Bratislava für die Wirtschaft wesentlich interessanter wird.“

Dass die Region zwischen Wien und Bratislava boomen werde, meinte auch sein burgenländischer Amtskollege Hans Niessl (SPÖ), der von einem prognostizierten Bevölkerungszuwachs von 350.000 Menschen in Ostösterreich sprach. Eine leistungsfähige A4 werte das Burgenland auf. „Das ist auch eine deutliche Aufwertung für das Burgenland, ohne Ostautobahn, ohne A6 hat sich das Nordburgendland nicht entwickeln können. Seit wir diese Verkehrsinfrastruktur haben, gibt es eine sehr positive wirtschaftliche Entwicklung.“

Stau auf Ostautobahn A4

APA/Herbert P. Oczeret

Überholverbot und weitere Radaranlagen geplant

Mehr Sicherheit wird laut Bures auch das mit 1. Juni 2014 generell in Kraft tretende Lkw-Verbot auf der linken Spur bei drei-oder vierspurigen Autobahnen bringen. An zusätzlichen Maßnahmen sind an der A4 ein Überholverbot von Lkw über 3,5 Tonnen von Fischamend bis Neusiedl geplant, weiters Radaranlagen an unfallträchtigen Stellen sowie die Möglichkeit zu Abstandskontrollen.

Laut Asfinag ist zu dichtes Auffahren Schuld an jedem fünften Unfall. Auf der Ostautobahn sei zumeist ein Lkw beteiligt, was längere Aufräumarbeiten und damit verbunden Stauungen bedeute, wurde die Ist-Situation charakterisiert. Im Herbst 2015 wird ein Verkehrskontrollplatz bei Bruck an der Leitha fertiggestellt sein.

Insgesamt ist die Ostautobahn 66 Kilometer lang. Parallel zum dreispurigen Ausbau werden Lärmschutzmaßnahmen gesetzt. Für den Abschnitt Fischamend bis Neusiedl am See sei man bereits an den Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung dran, so Schedl.

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