Mädchen erkunden Männerberufe

Zum 13. Mal findet heute der Girls Day statt. Dabei haben alleine in Niederösterreich 1.800 Schülerinnen die Möglichkeit, einen Tag lang in 80 Unternehmen zu schnuppern. Sie sollen sich über Chancen im Bereich der technischen Berufe informieren können.

Mit mehr als 75 Prozent hat Niederösterreich bundesweit die höchste Frauenerwerbsquote, dennoch besteht Aufholbedarf, was den Anteil an Frauen in sogenannten Männerberufen betrifft. So ist in der Sparte Industrie nur jeder zehnte Lehrling weiblich, im Bereich Gewerbe und Handwerk sieht es nicht viel besser aus. Die traditionellen Rollenbilder müssen daher aufgebrochen werden, sagt die zuständige Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP): „Wir haben mehr als 220 Lehrberufe, die wir in Niederösterreich anbieten können und dennoch ergreifen 70 Prozent aller Mädchen nur drei Lehrberufe: Friseurin, Einzelhandelskauffrau und Handelsangestellte.“

Schwarz verweist auf bessere Verdienstmöglichkeiten

Schwarz kann sich allerdings nicht vorstellen, „dass diese 70 Prozent nicht auch noch eine Menge anderer Begabungen haben, vielmehr geht es darum, Mut zu fassen und es anzugehen.“ Die Bildungslandesrätin verweist außerdem auf die größere Nachfrage an Fachkräften und die besseren Verdienstmöglichkeiten als in frauentypischen Berufen. Beim Schalungstechnik- und Ladenbaukonzern Umdasch in Amstetten hatten Mädchen bereits am Mittwoch die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken. Dort findet man zum Beispiel in der Tischlerei weibliche Arbeitskräfte. Sie beweisen, „dass nicht nur Körpergröße und Kraft ausschlaggebend sind, sondern auch, dass man etwas im Kopf hat“, sagt Lehrling Katrin Reischl.

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