Eiserner Vorhang: Erinnerungen in Weitra

Genau vor 25 Jahren, am 2. Mai 1989, wurde der Grundstein für den Fall des Eisernen Vorhangs gelegt. Eine von Alois Mock initiierte Ausstellung auf Schloss Weitra zeigt jetzt persönliche Erinnerungsstücke aus der Zeit des Kalten Krieges.

Am 2. Mai 1989 kündigte Ungarn den Abbau der Grenzsicherungsanlagen und legte damit den Grundstein für den Fall des Eisernen Vorhangs. Außenminister Alois Mock durchtrennte im Jahr 1989 mit seinem Amtskollegen Jiri Dienstbier an der Österreichisch-Tschechoslowakischen Grenze den Eisernen Vorhang und öffnete damit nicht nur symbolisch die Grenzen.

Bilder von 1989: Alois Mock schneidet den Eisernern Vorhang durch

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Aussenminister Alois Mock (li.) durchschneidet den Eisernen Vorhang 1989

Ein Ereignis, dessen Wirkung bis in die Gegenwart reicht, sagt der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Othmar Karas. „Ohne Fall des Eisernen Vorhangs hätte es keine Erweiterung der Europäischen Union gegeben. Ohne Fall des Eisernen Vorhanges und Erweiterung hätte es keine historische Veränderung für Österreich vom Land an der Grenze zum Kernland der Europäischen Union in die Mitte gegeben.“

Der Begriff „Eiserner Vorhang“ („Iron Curtain“) wurde am 5. März 1946 in einer Rede von Winston Churchill geprägt.

Mit der Originalschere aus dem Jahr 1989 wurde die Ausstellung in Weitra (Bezirk Gmünd) am Freitag um ein geschichtsträchtiges Exponat erweitert. Vor allem Geschichten zwischen Angst und Hoffnung stehen bei der Ausstellung im Mittelpunkt, sagt der ehemalige Pressesprecher von Alois Mock Herbert Vytiska: „Um den jungen Menschen zu zeigen, dass es auch eine andere Zeit gegeben hat. Wir hoffen, dass es ein anschauliches Beispiel für gelebte Zeitgeschichte ist.“

Ausstellung in Weitra: "Schwerpunkt Eiserner Vorhang"

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Ausstellung „Schwerpunkt Eiserner Vorhang“

Bis Oktober ist die Ausstellung „Schwerpunkt Eiserner Vorhang“ noch im Schloss Weitra zu sehen. Von den dramatischen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges über die Zeiten des Kalten Krieges bis hin zum Fall des Eisernen Vorhanges 1989 spannt sich der historische Bogen einer Reise, die von Lübeck im Norden bis nach Triest im Süden führt. Die Teilung Europas wird anhand von historischem Bildmaterial, Filmdokumenten, Zeitungsartikeln und Originaluniformen dokumentiert. Auch ein Originalstück des Eisernen Vorhangs sowie der Berliner Mauer sind in der Ausstellung zu sehen.

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