Immer weniger Erstkommunionskinder

In vielen Pfarren wird im Mai die Erstkommunion gefeiert. Die Zahl der Kinder, die daran teilnehmen, ist in den letzten zehn Jahren aber um 20 Prozent zurückgegangen. Die Diözese St. Pölten sucht nun nach Wegen, um mehr Kinder für die Kirche zu begeistern.

In Puchberg am Schneeberg (Bezirk Neunkirchen) empfingen am Sonntag elf Kinder zum ersten Mal mit der Hostie den Leib Christi. Dass es zwischen den Jahrgängen starke Unterschiede bei der Anzahl der Kinder gibt, sieht man hier aber gelassen. In ländlichen Regionen habe man es leichter im Vergleich mit Pfarren, die im städtischen Gebiet liegen.

„Die Erstkommunion ist schon noch ein Familienfest, ein Traditionsfest“, sagt Wolfgang Berger, Pfarrer in Puchberg am Schneeberg. „Am Land geht jeder zur Erstkommunion. Wenn man das nicht macht, gehört man nicht dazu. In der Stadt hat man diese Verwurzelung oft nicht.“

20 Prozent weniger Erstkommunionen

Dass aber immer weniger dazugehören wollen, ist auch ein Grund, weshalb die Zahl der Erstkommunionskinder rückläufig ist. Niederösterreich wird zum einen Teil der Erzdiözese Wien und zum anderen der Diözese St. Pölten zugerechnet. Vergleicht man die Jahre 2003 und 2012 ist die Zahl der Erstkommunionen um etwa 4.200 zurückgegangen. Das entspricht einem Minus von 20 Prozent. Österreichweit sind es knapp 15.000 Kinder weniger, die zur Erstkommunion gehen.

Erstkommunion

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In Puchberg am Schneeberg feierten am Sonntag elf Kinder ihre Erstkommunion.

Weniger Kinder von katholischen Müttern

Bei der Diözese St Pölten findet man für den Rückgang eine einfach Erklärung. „Es werden weniger Kinder von katholischen Müttern geboren. Damit ist auch logisch, dass die Anzahl der Erstkommunionkinder rückläufig ist“, sagt Markus Mucha von der Diözese St. Pölten. Deshalb soll die Kirche wieder kinderfreundlicher werden, denn manchmal scheitere es an der Akzeptanz der Jüngsten in der Gemeinde.

Doch es gibt auch andere Ideen, die beispielsweise auf Eltern zielen, die aus der Kirche ausgetreten sind und trotzdem um die Taufe ihres Kindes bitten. Hier werde in der Diözese ein neuer Weg entwickelt, dass dieser Möglichkeit stattgegeben werden kann, heißt es.

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