Ballwein: „Ich bin so überwältigt“

„Es ist ein Siegeskandidat“, hat Monika Ballwein vor dem Finale gesagt. Die Stimmtrainerin von Conchita Wurst sollte recht behalten. Von zu Hause aus verfolgte sie die umjubelte „Conchita-Show“. Ihre Reaktion: „Ich bin so überwältigt.“

„Mir fehlen die Worte“, sagt Monika Ballwein nach dem aufregenden Finale in Kopenhagen. Noch am Dienstag flog sie zu Conchita um sie bei den Vorbereitungen zu unterstützen. Den Bewerb am Samstagabend verfolgte sie zu Hause, im Rahmen einer kleinen Songcontest-Party. „Ich war so nervös wie noch nie - schon beim ersten Lied. Es ist irgendwie in der Luft gelegen, mit der Startnummer 11, die meine Glücksnummer ist. Ich hab das im Gefühl und im Gespür gehabt. Ich war so überwältigt, die ganze Zeit auch von dieser ganzen Emotion, die auch im Studio war.“ Immer wieder großer Jubel, viele Stimmen, die bei Conchitas Lied mitsangen.

Conchita Wurst, Monika Ballwein

Monika Ballwein, privat

Sie könnten Schwestern sein - Conchita Wurst und Monika Ballwein.

„Wachrütteln ist Conchita gelungen“

Schon zwei Tage vor dem Finale war Monika Ballwein von den Siegesqualitäten überzeugt. „Ich hab heute auch deutschen Sendern ein Interview gegeben, die sagen halt Wahnsinn. Ich hab gemeint, es ist nach Cordoba unglaublich… (lacht). Man kann einfach nichts dagegen sagen, man muss das dermaßen respektieren. Ich finde es großartig, dass die Deutschen das auch so sehen. Man muss einfach sagen, es ist gut, deswegen hat es auch seine Berechtigung. Es ist definitiv ein echter Siegeskandidat“ - mehr dazu in Ballwein über Wurst: „Alles perfekt“.

Seit acht Jahren kennt sie Tom Neuwirth, hat die „Geburt“ von Conchita Wurst hautnah miterlebt. Als Tom sich outete habe er viel Gegenwind erfahren und dieses Thema seitdem bewusst durch die Medien getragen. Kritikern entgegnete er, dass er niemandem weh tue. „Ich glaube es war dieses Wachrütteln, das sie schon geschaffen hat, dass jetzt alle einmal hinschauen - lasst uns doch alle so sein wie wir sind, steht zu den Visionen und geht’s da durch.“

„Casting-Show kann Sprungbrett sein“

Aus aktuellem Anlass war Monika Ballwein am Sonntag auch zu Gast in der Radio NÖ „Nahaufnahme“ mit Judith Weißenböck. Sie lernte Tom Neuwirth 2006 in der ORF Casting-Show Starmania kennen, und ist noch heute überzeugt, dass derartige Formate ein Sprungbrett sein können. „Wenn jemand etwas kann und wenn jemand gut ist, dann ist es ein Sprungbrett. Er wird dadurch nicht schlechter, sondern er wird dadurch gesehen. Etwa bei Starmania haben wir viele Künstler dadurch geschaffen, die ihr Sprungbrett sonst vielleicht nicht gehabt hätten - Christina Stürmer, Julian LePlay, Conchita Wurst und viele andere die in der Musikszene Fuß gefasst haben.“

In der „Nahaufnahme“ gibt Monika Ballwein Einblicke in die österreichische Musikszene, erzählt, wer hinter dem Siegerlied „Rise like a Phoenix“ steht und spricht über ihre Erfahrungen - vier Mal stand sie bereits selbst auf der Eurovisions-Bühne.

Die „Nahaufnahme“ mit Monika Ballwein zum Nachhören:

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Nach ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen ist Conchita Wurst am Sonntag am Flughafen in Schwechat um 11.44 Uhr gelandet. Im Anschluss gab es eine Pressekonferenz. Die begeisterten Fans auf dem Flughafen sprechen heute von einem Zeichen von „Liebe, Toleranz und Offenheit“ in Europa - mehr dazu in „Queen of Europe“ ist gelandet.