Marihuana in Betonquadern geschmuggelt

Schmuggler in Deutschland sollen Drogen in Betonquader verpackt und die tonnenschweren Blöcke als Natursteine getarnt haben: Fahnder zerschulgen einen internationalen Suchtgiftring. Einen Verdächtigen stellte die Polizei in NÖ.

Der Leiter der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift beim Zollfahndungsamt München, Jürgen Thiel, sprach von dem größten Drogenfund der vergangenen 20 Jahre in Bayern. Die von der Bande aus Albanien nach Deutschland, den Niederlanden und Italien geschmuggelte Menge entspreche etwa der Menge Marihuana, die im vergangenen Jahr bundesweit bei Razzien in illegalen Marihuana-Plantagen sichergestellt worden sei, ergänzte ein Fahnder. Den Schwarzmarktwert bezifferten die Fahnder mit rund 50 Millionen Euro.

Betonblöcke extra gegossen

Komplizen in Albanien hätten, so die Ermittler, das dort im Freiland angebaute Marihuana in speziell präparierten Betonblöcken versteckt. Die hohlen Betonklötze seien eigens für den Zweck gegossen und später mit Beton verschlossen worden. Schließlich seien die Blöcke so bearbeitet worden, dass sie wie rohe Granitsteine wirkten. Die jahrelangen kriminellen Machenschaften der Bande flogen auf, als Fahnder nach monatelanger Beschattung und Telefonüberwachung bei einem Treffen auf einem Fabrikgelände südlich von Halle zuschlugen. Dabei seien neben den beiden mutmaßlichen Köpfen der Bande, dem 44 und 49 Jahre alten Brüderpaar, weitere fünf mutmaßliche Komplizen festgenommen worden.

Die Männer seien dabei erwischt worden, als sie 150 Kilogramm Marihuana aus einem Schmuggelversteck in einem Lastwagen ausbauten und in dem Fabrikgelände deponieren wollten. Im Zuge der Ermittlungen seien die weiteren Verdächtigen festgenommen worden. Bei dem in Österreich letzterem Festgenommenen handelt es sich um ein „eher niederes Bandenmitglied“, einen Kurier. Das sagte ein Sprecher vom Zollfahndungsamt München.