Magnetfeld wird in NÖ erforscht
In einem etwa einen Kilometer langen unterirdischen Stollen wird das Magnetfeld künftig erforscht. Die neue Forschungsstätte ist Teil des Conrad Observatoriums, in dem die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) bereits seit Jahren Erdbebenforschung betreibt. Das Forschungszentrum liegt auf 1.087 Metern Seehöhe auf dem Trafelberg. Der Trafelberg besteht aus dem unmagnetischen Kalkstein. Diese Tatsache und die konstante Temperatur von sieben Grad Celsius bieten beste Forschungsbedingungen, so die Experten. Das ist also ideal, um das Magnetfeld der Erde zu erkunden.
„Keine von Menschen gemachte Störung“
Laut dem Leiter des Conrad Observatoriums, Roman Leonhardt, ist die Geologie in Niederösterreich für die Messsysteme hervorragend geeignet. „Und wir haben hier keine von Menschen gemachte Störung. Wir haben keinen Handymasten, keine elektrifizierte Eisenbahn. Wir messen wirklich einfach nur die Erde“, so Leonhardt.
ZAMG/Leonhardt
Das Erdmagnetfeld, das auf dem Trafelberg erforscht wird, verändert sich. Das beeinflusst auch Navigationssysteme oder die Luftfahrt, sagt ZAMG-Direktor Michael Staudinger. „Man kann dann Vorhersagen machen, was passiert, wenn man einen Sonnensturm beobachtet und wenn diese Teile dann einen knappen Tag später in die Erdatmosphäre eindringen - und dann entweder starke Störungen bewirken oder nicht“. Die Erkenntnisse des neuen Observatoriums werden dann auch in der internationalen Forschung verwendet.
ZAMG/Lammerhuber
Pröll: „Meilenstein für Forschungsstandort“
Das Observatorium sei ein weiterer Meilenstein für den Forschungsstandort Niederösterreich, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). „Unsere Zielsetzung in der Wissenschaftspolitik besteht darin, dass wir ein Land von Talenten und Patenten werden auf dem Weg nach vorne. Wir haben derzeit ungefähr 7.000 Forscher und Wissenschaftler in Niederösterreich, und diese Zahl wollen wir in den kommenden Jahren verdoppeln“, so Pröll.
Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) betonte bei der Eröffnung am Mittwoch die gute Zusammenarbeit zwischen Land und Bund. Man brauche eine Kultur für Wissenschaft, denn sonst würde sie nicht entstehen. Und Niederösterreich sei ein Partner, der das umsetze, so Mitterlehner. „Daher ist dieses Observatorium eine Investition in die Infrastruktur und damit eine Investition in die Zukunft.“
Vier Jahre wurde an dem neuen Forschungszentrum gebaut, insgesamt wurden 8,5 Millionen Euro investiert.
Link:
- Conrad Observatorium (Website)