Garanca: Musikgenuss trotz Regens

Zum 7. Mal war am Mittwoch „Klassik unter Sternen“ auf Stift Göttweig mit Elina Garnaca zu hören. Wieder war die Veranstaltung ausverkauft. Trotz Regen, Wind und Kälte haben Musikfreunde das Programm von Bizet bis Verdi genossen.

Mezzosoparnistin Elina Garanca und der bulgarischen Sopranistin Valentina Nafornita war die Kälte nicht anzumerken, trotz leichter Abendkleider und nur einer Stola um den Schultern. Garanca zollt vielmehr dem Publikum Respekt: „Wir hatten wenigstens die Chance, hinter der Bühne zwischendurch einmal einen heißen Tee zu trinken, aber das Publikum hat sich unglaublich tapfer geschlagen.“

Diese Wahrnehmung teilte auch Abt Columban Luser: „Es war für mich sensationell, dass trotz des schlechten Wetters so viele gekommen sind. Es gab fast keine Absagen.“ Landeshauptmann Erwin Pröll war als Zuhörer so „mitgerissen und hingerissen“, dass „man eigentlich das Wetter vergisst, es hätte noch viel schlechter sein können.“

Für die Besucher der „Klassik unter Sternen“ hat sich das Durchhalten gelohnt. Geboten wurde ein breit gefächertes Programm, das von den Sängerknaben bereichert wurde. „Vielleicht findet sich schon jetzt ein Schwiegersohn für meine beiden Töchter“ witzelte Garanča im Voraus - mehr dazu in Premiere: Garanča singt mit Sängerknaben. Die kleine Stars schwärmten von dem großen: „Es ist eine Ehre mit Garanca aufzutreten, wenn man weiß, was sie schon für Konzerte gegeben hat.“ Für diese Ehre waren die jungen Sänger auch bereit, über sich hinauszuwachsen: „Besonders schwierig war für mich der Text, etwa das Französische.“

Stift Göttweig mit Zuschauern bei Klassik unter Sternen

ORF

Garanca-Briefmarke für Dachsanierung

Am Konzert wurden auch wieder Spenden für die Sanierung des Stiftsdaches gesammelt. Dazu wurde eine neue Briefmarke mit Elina Garanca aufgelegt. „Ich bin Elina Garanca sehr dankbar, dass sie wieder sofort ja gesagt hat“, so der Obmann der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien und Vereinspräsident der Freunde des Benediktinerstiftes Göttweig, Erwin Hameseder, „vielleicht gibt es ja dann nächstes Jahr eine dritte, dann hätten wir einen tollen Sammlerwert, das sind einzigartige Unikate.“

Der Verkauf brachte 25.000 Euro ein. Das Geld wird dringend gebraucht, sagte Abt Columban Luser, denn „momentan stecken wir in der längsten und teursten Etappe, die 1,2 Millionen Euro kosten wird.“ Die Schäden am Holz seien größer als befürchtet. „Wir hoffen, dass wir den Zeitplan halten können. 4.000 Quadratmeter Dachfläche müssen eingedeckt werden.“ Die Sanierungsarbeiten am Dach sollen 2018 abgeschlossen werden, hofft Abt Luser.