Stein: Potenzmittel für Häftlinge

In der Justizanstalt Stein werden Häftlinge mit einem Potenzmittel versorgt. Einen Bericht der Zeitung „Heute“ bestätigte Peter Prechtl von der Vollzugsdirektion. Das Mittel werde aus Gesundheitsgründen verabreicht.

„Es gibt das Medikament in Stein, aber es wird nur bei Prostataerkrankungen eingesetzt“, betonte Prechtl. Dass das Medikament auch regelmäßig bei Langzeithäftlingen zum Einsatz kommt, die seit Jahren keinen Kontakt mehr zur Außenwelt oder Frauen haben, wies Prechtl zurück: „Es sind nur ganz wenige Insassen, die das Mittel aus Gesundheitsgründen bekommen.“

Der Großteil der Betroffenen sei schon älter. Das Mittel werde auch in anderen österreichischen Gefängnissen verschrieben. Angaben zur Abgabemenge konnte der Leiter der Vollzugsdirektion nicht machen. Das Medikament müsse jedenfalls über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

Interne Abstimmung über Absetzung der Leitung

Die Gratiszeitung „Heute“ berichtete zudem, dass es am Mittwoch eine Sitzung der Mitarbeiter gegeben habe, bei der 100 von 109 Beamten für die Absetzung des Justizanstaltleiters Bruno Sladek gestimmt hätten. „Es hat eine Dienststellenversammlung stattgefunden. Es hat auch eine Abstimmung gegeben“, bestätigte Prechtl. Zu den Zahlen wollte er keine Angaben machen.

Mehrere Vorkommnisse in der Justizanstalt Stein hatten zuletzt für Aufsehen gesorgt. Erst im Mai war der Fall eines verwahrlosten Häftlings bekanntgeworden - mehr dazu in Causa Stein: Staatsanwaltschaft ermittelt und Maßnahmenvollzug für 74-Jährigen verlängert. Zudem nahm sich dort wenig später ein Insasse das Leben. Im Juni wurde der Fall eines Häftlings bekannt, der nach einem zu heißen Bad im Februar 2013 im darauffolgenden September seinen Verletzungen erlag - mehr dazu in Häftling verbrüht: „Selbstschädigung“. Fremdverschulden wurde laut Staatsanwaltschaft ausgeschlossen.