Justizwachebeamte fordern mehr Personal

Die Justizwachebeamten fühlen sich vom Ministerium im Stich gelassen. Nach den jüngsten Vorfällen sei eine Aufstockung des Personals versprochen worden, bisher gebe es aber keine neuen Planstellen, kritisiert die FSG Gewerkschaft.

Allein in der Justizanstalt Stein müsste man 50 zusätzliche Beamte anstellen, sagt FSG Gewerkschafter Franz Ehrenberger. Das Justizministerium habe österreichweit aber nur 100 neue Planstellen versprochen, und diese seien noch nicht einmal budgetiert. Stimmt nicht, heißt es aus dem Ministerium, die Posten seien abgesichert, die ersten Mitarbeiter werden noch heuer eingestellt. Bis Ende 2015 sollen alle 100 Planstellen besetzt sein, verspricht Justizminister Wolfgang Brandstetter. Es gäbe mit der Gewerkschaft laufend Gespräche und es sei wichtig, dass alle an einem Strang ziehen, wenn es darum geht, den Strafvollzug zu modernisieren, so Brandstetter.

Für die Justizwache ist die aktuelle Situation dennoch schwierig, nächste Woche gibt es Dienststellenversammlungen. Nachdem Vorfälle, wie die Verwahrlosung eines Häftlings in Krems-Stein, bekannt geworden sind, habe man nämlich auch mit Erpressungsversuchen der Inhaftierten zu kämpfen, heißt es seitens der Gewerkschaft. Häftlinge drohen gleich mit einer Anzeige wegen Misshandlung, wenn sie von einem Justizwachebeamten nur „schief angeschaut werden“, sagt Ehrenberger.

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