Heiligenkreuz: Fußballfieber im Stift

Eifrig mitgefiebert haben bei dem gestrigen Finale auch die Mönche des Stiftes Heiligenkreuz. Dort gab es sogar ein Public Viewing in der Hochschule. Mehr als 200 Jugendliche und die Mönche fieberten dem Spiel entgegen und jubelten am Schluss.

Auch unter den Mönchen des Stiftes Heiligenkreuz (Bezirk Baden) gibt es viele, die Fußball mögen und da war das Endspiel zwischen Deutschland und Argentinien natürlich Pflicht- mehr dazu in „Heiliges“ Finale: Mönche fiebern mit. Mehr als 80 Jugendliche haben gemeinsam mit den Mönchen und vielen Besuchern, gezittert, gebangt und gejubelt. Viele der Mönche, wie etwa Frater Marcellius, stammen ursprünglich aus Deutschland. Die Fans der deutschen Nationalmannschaft stellten somit die klare Mehrheit. „Es ist eine unglaubliche Stimmung, jetzt nach 24 Jahren nach dem letzten WM-Titel wieder einmal Weltmeister zu sein, mein erster WM Titel den ich auch bewusst mitfeiern kann, nach 2006, nachdem die WM in Deutschland war, wir sie verloren haben beziehungsweise nicht den Sieg eingefahren haben- jetzt dieses unglaubliche Match, großartig.“

Frater Clemens, ein Mönch, der mit Deutschland Flaggen auf den Wangen das Spiel mitverfolgte, ist begeistert. „Unglaublich, ich bin ganz baff, zunächst war ich zwischen himmelhoch und tief betrübt, aber dann kam das Tor von Mario Götze, ein wunderbares Tor aus dem Lauf und ja die Stimmung ist ausgelassen und großartig“.

„Wir haben für den Sieg nicht gebetet“

Fußballfan und Mönch zu sein, schließt sich nicht aus, darüber ist man sich im Stift Heiligenkreuz einig. Denn Begeisterung für das Leben und Emotionalität könne man im Fußball sehr gut ausdrücken, sagt Frater Clemens. Für den Sieg gebetet habe er aber nicht: „Wir Mönche beten ja jeden Tag mehrere Stunden, aber wir beten für Dinge, die es nötiger haben als der Fußball, etwa für die Menschen in Israel oder auch in Brasilien, wo es viel Leid und Not gibt.“ Die Freude über den Sieg Deutschlands sei allerdings groß. Und Freude sei etwas zutiefst Christliches.