EL-Quali: St. Pölten heiß auf Sieg

Der SKN St. Pölten hat im Hinspiel gesehen, dass im Europa-League-Qualifikations-Duell mit Botew Plowdiw etwas möglich ist. Nach dem 1:2 vor einer Woche muss aber am Donnerstag in der NV-Arena ein Sieg her, um in die dritte Runde einzuziehen.

„Sie sind Favorit. Sie haben einen Vorsprung, mehr Budget und eine relativ teure, gute Mannschaft“, sagte St.-Pölten-Trainer Herbert Gager zur Ausgangslage. Trotzdem sei für seine Truppe bei der Europacup-Heimpremiere in St. Pölten, die am Donnerstag ab 21.05 Uhr in ORF eins live übertragen wird, alles möglich. „Für uns wäre schon in Bulgarien ein Punkt drinnen gewesen. Ich rechne mit einer sehr engen Geschichte. Wir haben nichts zu verlieren“, erklärte der Ex-Austria-Trainer am Mittwochabend.

Trainer Gager: „Wollen nicht ins offene Messer laufen“

Die St. Pöltener sind gezwungen, vor eigenem Publikum die Initiative zu übernehmen. „Wir wollen von Anfang an Druck aufbauen, werden aber nicht auf Teufel komm raus stürmen, denn wir wollen ihnen nicht ins offene Messer laufen“, sagte Gager. Für die „Sensation“, die schon bei einem 1:0-Sieg perfekt wäre, sei es wichtig, sowohl fußballerisch als auch was die Defensive betrifft auf höchstem Niveau zu agieren. „Wir müssen couragiert zu Werke gehen“, gab Gager die Marschroute vor.

St. Pöltens Trainer Herbert Gager

APA/Georg Hochmuth

SKN-Trainer Gager: „Wir wollen von Anfang an Druck aufbauen“

Gegenüber dem 3:0-Erfolg zum Erste-Liga-Start am Montag im Niederösterreich-Derby gegen Horn müssen sich die St. Pöltener steigern. Vom Ergebnis her war der Erfolg zwar deutlich, insgesamt aber etwas schmeichelhaft. Nach einem Elfmetertor von Daniel Segovia (43.) trafen Konstantin Kerschbaumer (93.) und Bernhard Fucik (95.) erst in der Nachspielzeit. „Wir lassen uns vom Resultat nicht blenden, es war ein glücklicher Sieg. Wir wissen, dass wir uns steigern müssen“, ist sich Gager bewusst.

SKN rechnet mit starker Defensive des Gegners

Die Generalprobe des Gegners glückte ebenfalls, zum bulgarischen Ligastart gab es am Sonntag einen 1:0-Erfolg gegen Lokomotiw Sofia. Den Treffer erzielte mit Hamza Younes Plowdiws Topstürmer, der im Europacup allerdings nicht auf der Kaderliste steht. Die St. Pöltener verzichteten darauf, den Gegner nochmals zu beobachten. „Ich brauche keine Informationen mehr. Ich rechne nicht damit, dass sie so spielen wie zu Hause. Sie werden erstmals auf eine gute Defensive setzen. Sie haben ja gesehen, dass wir auch Qualität haben“, rechnete Gager mit einer defensiv eingestellten Plowdiw-Mannschaft.

Sankt Pöltens Daniel Segovia beim Torjubel

APA/ Georg Hochmuth

Jubel von Daniel Lucas Segovia (SKN St. Pölten) nach seinem Anschlusstreffer zum 1:1 am 17. Juli 2014 während des Hinspiels in der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League zwischen Botew Plowdiw und SKN St. Pölten in Burgas

Gegenüber dem Hinspiel ist beim in finanziellen Problemen steckenden zweifachen bulgarischen Champion eine personelle Änderung fix: Der rumänische Innenverteidiger Alexandru Benga wechselte diese Woche zum Aserbaidschan-Club FK Gabala. Die Bulgaren rechnen trotzdem mit dem Weiterkommen. „Das 2:1 ist sicherlich nicht perfekt, aber viel besser als etwa ein 0:0. Jetzt muss St. Pölten agieren. Ich bin zuversichtlich, wir haben die bessere Mannschaft“, sagte Plowdiws-Trainer Welislaw Wuzow.

Gager spricht von der „Chance unseres Lebens“

Für die Niederösterreicher spricht dafür der Heimvorteil. „Wir brauchen die Unterstützung unserer Fans. Das ist die Chance unseres Lebens“, sagte Stürmer Segovia, der trotz seiner Handverletzung für die Tore sorgen soll. Rund 3.000 Karten waren bis Mittwoch verkauft. „Mit 5.000 bis 6.000 Zuschauern hätten wir eine gute Atmosphäre, die uns beflügeln kann“, hoffte auch Gager auf ein gut gefülltes Stadion.

Ausverkauft wäre die NV-Arena dann wohl zwei Wochen später, da würde am 7. August das Drittrunden-Rückspiel gegen PSV Eindhoven über die Bühne gehen. „Wir müssen zuerst aufsteigen. Dann haben wir genügend Zeit, uns damit auseinanderzusetzen. Es wäre aber eine Top-Geschichte für den gesamten SKN“, sagte der St. Pölten-Trainer.

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