Turnusärzte: Land wehrt sich gegen Kritik

Die niederösterreichische Ärztekammer führt den Mangel an Turnusärzten auf das geringe Interesse an der teilweise schlechten Qualität der Ausbildung zurück. Der zuständige Landesrat Karl Wilfing (ÖVP) will diese Kritik nicht gelten lassen.

530 Turnusärzte absolvieren in den 27 niederösterreichischen Landeskliniken ihre Ausbildung. Der Bedarf wäre größer. Die Turnusärzte würden an Spitälern aber zu oft als billige Hilfsarbeiter für nichtärztliche Tätigkeiten eingesetzt, statt eine ordentliche Ausbildung zu erhalten, kritisiert die niederösterreichische Ärztekammer - mehr dazu in Turnusärzte: Wettstreit um Mediziner.

„Turnusärzte zufrieden“

Das stimme nicht, heißt es aus dem Büro des für die Landesklinikenholding zuständigen Landesrates Karl Wilfing (ÖVP). Die Ausbildung werde regelmäßig evaluiert und die Rückmeldungen der Turnusärzte würden zeigen, dass diese grundsätzlich zufrieden seien. Man sei um die bestmögliche Ausbildung bemüht, an den Universitätskliniken St. Pölten, Krems und Tulln aber auch durch Rotationen innerhalb der Landeskliniken. Das neue „Klinisch-praktische“ Jahr soll ein möglichst praxisnahes Medizinstudium ermöglichen - mehr dazu in Neues Projekt gegen Ärztemangel.

Ein wichtiges Anliegen wäre der Landesklinikenholding mehr Flexibilität von Seiten des Bundes in Bezug auf die Ausbildungszeiten. Derzeit ist es Ärzten nämlich nur erlaubt Turnusärzte am Vormittag auszubilden. Da das wegen des hohen Arbeitspensums oft nicht möglich ist, wäre es sinnvoll, den Schulungszeitraum auf den Nachmittag auszuweiten, heißt es.