Bewaffneter Bankräuber fesselte Putzfrau

Ein bewaffneter Räuber hat am Donnerstag ein Geldinstitut in Unteregging bei Kemmelbach in der Gemeinde Neumarkt an der Ybbs (Bezirk Melk) überfallen. Er fesselte und verletzte die Reinigungskraft und sperrte zwei Angestellte ein.

Nach Angaben der Polizei hatte der Täter eine Faustfeuerwaffe bei sich. Er soll gegen 6.45 Uhr die alleine anwesende Reinigungskraft mit einer Pistole bedroht haben. Er verlangte von ihr, die vordere Türe zu verschließen und drängte sie in ein Büro. Laut Polizei ließ sich die Frau auf eine Rangelei mit dem unbekannten Täter ein, doch der bewaffnete Mann schlug die Frau nieder.

Außerdem soll er ihr zu Verstehen gegeben haben, dass er auch von seiner Schusswaffe Gebrauch machen werde. Er fesselte die Reinigungskraft mit mitgebrachten Eisenketten und drängte sie in das Obergeschoß der Bankfiliale, wo er sie einsperrte.

Bild aus Überwachungskamera von Raubüberfall in Kemmelbach

LPD NÖ

Bild aus der Überwachungskamera der Bankfiliale

Gegen 7.25 Uhr kam ein Angestellter der Bankfiliale durch den offen stehenden Hintereingang. Der Täter erwartete den Mann bereits und bedrohte ihn mit seiner Pistole. Er forderte den Bankangestellten laut Polizei dazu auf, sich auf den Boden zu legen und die Tresorschlüssel herauszugeben. Auch den zweiten Angestellten, der kurze Zeit später eintraf, bedrohte der unbekannte Täter. Er zwang ihn, den Tresor zu öffnen. Nachdem der Tresor geöffnet war, drängte der bewaffnete Räuber die beiden Bankangestellten ins Obergeschoß und sperrte sie in einen weiteren Nebenraum.

Angestellte riefen aus Dachfenster um Hilfe

Der Täter flüchtete dann zu Fuß. Die Bankangestellten konnten über ein Dachflächenfenster einer Person zurufen, welche die Polizei verständigte. Die Reinigungskraft wurde bei dem Überfall verletzt und wurde im Landesklinikum Amstetten ambulant behandelt. Nach Angaben der Polizei erlitt sie eine Gehirnerschütterung und Prellungen.

Banküberfall in Kemmelbach

ORF/Otto Stangel

Eine Alarmfahndung nach dem Mann verlief bisher negativ. Die Höhe der Beute steht noch nicht fest. Zum Zeitpunkt des Überfalls hielten sich keine Kunden in der Bank auf. Am Vormittag erhoben Ermittler der Raubgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich den Tathergang und führten die Einvernahme der Opfer des Überfalls durch. Die Bankfiliale liegt nur etwa 500 Meter von einer Autobahnauffahrt entfernt. Sie wurde seit 1982 zum fünften Mal überfallen, zuletzt im Vorjahr.

Täterbeschreibung der Landespolizeidirektion:

Männlich, ca. 40-45 Jahre alt, 170 bis 175 cm groß, korpulente Statur, Inländer. Er war maskiert mit einer schwarzen Sturmhaube mit Sehschlitzen und trug schwarze Handschuhen. Außerdem trug der unbekannte Täter zum Zeitpunkt des Überfalls eine blaue Latzhose mit Seitentasche, eine grau-grüne Kapuzenjacke mit dunklen Aufsätzen auf den Schultern, dazu Sportschuhe.