FM4 Frequency trotzt dem Regen

Mit den ersten lauteren Tönen von Biffy Clyro kam er dann doch, der Regen. Das trübte die Stimmung am ersten Abend des Frequency kaum, sind Festivalbesucher doch als wetterresistent bekannt. Die Stars zeigten vorbildlich, wie man würdevoll dem Regen trotzt.

Zu getragenem Intro samt Streichern und Trompeten läuft Macklemore pünktlich mit Einbruch der Dunkelheit wie ein Boxer vom Bühnenrand ein, seinen Erfolgsproduzenten Ryan Lewis schützend am DJ-Pult hinter ihm. Gemeinsam bilden sie das derzeit angesagteste Rap-Duo der USA, haben mit ihrem eigenständig veröffentlichten Album „The Heist“ heuer vier Grammys abgestaubt und generieren auf YouTube Hunderte Millionen Klicks.

Bühnenshow mit Selbstironie

Auch auf der Frequency-Bühne funktioniert der Mix aus Rap, Pop-Einflüssen, tanzbaren Beats und großen Gesten, eingebettet in eine perfekt durchinszenierte Show mit jeder Menge Konfetti- und Luftschlangenexplosionen, Nebelwolken, Visuals und Tänzerinnen. Infolgedessen gehen die Arme zu Mega-Hits wie „Thrift Shop“ oder dem zur Feier der Österreich-Premiere gleich zweimal dargebotenen „Can’t hold us“ unermüdlich in die Höhe und ist das Gelände von Anfang bis Ende bebender Dancefloor.

Da stört es nicht, dass die Refrain-Stimmen wie etwa bei „Arrow“, der brandneuen Kollaboration mit Fences, vom Band kommen: Ein Showman wie Ben Haggerty alias Macklemore macht das mit Präsenz und Selbstironie wett. Ob er sich nun eine schräge Babypuppe aus dem Publikum auf die Bühne holt, mit Perücke und Glitzer-Umhang erscheint oder in „Neon Cathedral“ vor Papp-Kirchenfenstern von der „Bar als meine Kirche“ singt: Was der 31-jährige Rapper tut, tut er mit Augenzwinkern - zumindest bis er zu „Gleichberechtigung, Mitgefühl und Liebe“ aufruft und das Publikum mit „Same Love“ zum emotionalen Höhepunkt des ersten Festivaltages geleitet.

Macklemore: Ihr seid ein attraktives Volk

Bei derartigem Zuspruch wäre es gar nicht notwendig gewesen, dem Gastland permanent zu huldigen. „Wir sind das erste Mal in Österreich und mir ist bereits aufgefallen, dass ihr ein sehr gut aussehendes, überaus attraktives Volk seid“, schmeichelt der äußerst gesprächige Hip-Hopper gleich zu Beginn seinem Publikum, um sich dann im Laufe der 90-minütigen Show mit einem Dutzend „Austriaaaa“-Schreien seinen derzeitigen Standort in Erinnerung zu rufen und am Ende sogar leidenschaftlich die österreichische Fahne zu schwenken. „I like Austria, man“ - and Austria likes Macklemore.

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