Hochwasserschutz: Zurück zur Natur

Es gilt als erwiesen, dass sich Bausünden im Fall von Donauhochwasser negativ ausgewirkt haben. Nun geht es zurück zur Natur im Hochwasserschutz, etwa in Schallemmersdorf in der Wachau, wo ein abgetrennter Altarm wieder Wasser aus der Donau aufnehmen kann.

Der betonierte Felswurf - bis zuletzt ein Treppelweg, ist weggerissen, die Donau unterhalb von Melk fließt ungehindert in einen Altarm, der zwar früher schon bestanden hat, dann aber abgetrennt wurde und verlandete. Vier Kilometer lang fließt das Wasser hier ungehindert, der neue alte Arm hilft mit, Hochwasser zu regulieren.

„Es haben uns Experten bestätigt, dass schon beim letzten Hochwasser dort, wo wir Nebenarme aufgemacht haben, wo eben den Flüssen mehr Raum gegeben worden ist, der Wasserstand um zehn Zentimeter mindestens niedriger gewesen ist, das heißt, es hat Effekte“, so der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP).

Beseitigen früherer Bausünden

Es ist das 21. derartige Projekt entlang der Donau. Das Beseitigen früherer Bausünden soll sich positiv auf den Fischbestand auswirken und neue Erholungsräume für die Menschen bringen.

„Wir sind heute gescheiter und daher machen wir das auch gescheiter. Daher sind die Projekte heute die, dass man nicht Mauern baut, um die Donau einzuhausen, sondern dem Fluss und dem Wasser Raum gibt und damit viele Dinge gleichzeitig schafft. Eben mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen, aber auch was die Schifffahrt betrifft, die Donau besser nützen zu können“, so Infrastrukturministerin Doris Bures. Ob der Termin in Schallemmersdorf am Dienstag ihr letzter Auftritt als Ministerin war, ließ die wahrscheinlich künftige Nationalratspräsidentin offen.