Schlangenbiss-Opfer: „Hatte Angst“

Im Waldviertel ist eine 52-Jährige in ihrem Garten von einer Schlange gebissen worden und kollabiert. Im Krankenhaus Krems sprach die Frau mit dem ORF NÖ über die Schrecksekunden: „Sie war schwarz, gelb, schön. Aber ich hatte Angst“.

Die Kreuzotter ist mittlerweile die einzige heimische Giftschlange in Niederösterreich, sagen Zoologen. Ob ein derartiges Tier die 52-Jährige in ihrem Garten in Ottenschlag (Bezirk Zwettl) gebissen hat, ist im Nachhinein schwer zu sagen. Denn alles ging sehr schnell. „Im ersten Moment habe ich gesagt, ok - jetzt hat mich eine Schlange gebissen, passt. Dann, zehn Minuten später habe ich gesagt, oh mein Gott, welche Schlange hat mich gebissen? Eine giftige oder eine normale Schlange. Leider habe ich das Tier nicht gesehen“, sagt Vlasta Tyclik. Es war nur ein kurzer Augenblick - Frau Tyclik beschreibt das Tier heute so. „Schwarz, gelb, schön. Wirklich schön, aber ich hatte Angst.“

Schlangenbiss

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Der Biss könnte auf eine Kreuzotter hindeuten.

Leute können Schlangen nicht unterscheiden

Mit Angst treten viele den Schlangen gegenüber, sagen Experten. Kreuzotter und Schlingnatter sehen sich ähnlich, Würfel- und Ringelnatter haben wiederum andere Züge. Doch kennen die Leute eigentlich die Unterschiede? „Das kann ich definitiv mit nein beantworten, weil man oft mit Leuten zusammenkommt, die sagen, das gibt es wirklich bei uns? Es kann sich jeder bei uns die heimischen Schlangenarten anschauen - die sind in Terrarien im Landesmuseum zu sehen“, sagt Tierpflegerin Marlene Zechel.

Wer die Unterschiede der heimischen Schlangen kennt, verfügt über Informationen, die im Ernstfall Schlimmeres verhindern können. Denn, wenn man weiß, von welcher Schlange man gebissen wurde, können Ärzte entsprechend handeln. „Ich kann nicht ein Serum spritzen, wenn ich nicht weiß, welche Schlange mich gebissen hat. Wie gesagt - unsere sind nicht so gefährlich, dass man ein Serum braucht“, sagt Lukas Kleemann, Arzt im Landesklinikum Krems.

„Es ist nur der Biss, sonst ist alles in Ordnung“

Die 52-jährige Patientin dürfte vor allem auch wegen des Schreckens kollabiert sein, was immer wieder nach Schlangenbissen vorkommen kann. Vergiftungserscheinungen traten bei ihr jedenfalls nicht auf. „Mir ist gut heute, ich weiß dass mir nichts passiert ist. Es ist nur der Biss, sonst ist alles wieder in Ordnung. Ich gehe heute wieder nach Hause.“

In Österreich werden übrigens pro Jahr etwa 40 Patienten nach Schlangenbissen im Krankenhaus stationär behandelt.