Drahtwurm: Sorge um Erdäpfelernte

Kurz vor Beginn der Erdäpfelernte macht ein Schädling den Bauern Sorgen: Der Drahtwurm. Er wütet besonders im Marchfeld, aber auch im Weinviertel. Die Landwirtschaftskammer fordert finanzielle Unterstützung für die Betroffenen.

Der Drahtwurm bereitet den Erdäpfelbauern Kopfzerbrechen. Die Bauern müssen fast wehrlos zuschauen, denn ein Pflanzenschutzmittel gegen den Schädling wurde in Österreich nicht zugelassen, sagt der Obmann der IG Erdäpfelbau, Franz Wanzenböck. „Wir sind das einzige Land in Europa, das kein Mittel gegen den Drahtwurm hat. Im Herbst wurde es uns aufgrund des Bienenschutzes verwehrt. Jetzt haben wir halt das Problem mit dem Drahtwurm.“

Erdäpfel

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Finanzielle Unterstützung für Betroffene

Das Ministerium kündigte daher an, die betroffenen Landwirte finanziell zu unterstützen. Eine Sonderrichtlinie wurde bereits verfasst, doch bis jetzt liegt sie noch in der Schublade, sagt der Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Ferdinand Lembacher. „Das löst Unmut aus. Wir hoffen, dass diese Sonderrichtlinie in Kürze veröffentlicht wird.“

Weniger Sorgen als der Drahtwurm macht den heimischen Erdäpfelbauern der von Russland verhängte Importstopp für europäische Agrargüter. Dieser würde vor allem Länder wie die Niederlande, Deutschland und Finnland treffen. Was die Ertragsaussichten betrifft, seien diese heuer für Österreich, aber auch generell für Europa, vielversprechend, so Martin Schildböck von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. „Man spricht von der zweitgrößten Ernte in den letzten zehn Jahren. Nur 2011 gab es europaweit eine größere Ernte.“ Die Erdäpfelpreise in Europa seien dadurch aber auch unter Druck und hätten sich im Vergleich zum vergangenen Jahr zum Teil sogar um die Hälfte verringert.

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