Kontrollen gegen Müll-Sünder

In Niederösterreich wird Biomüll getrennt kompostiert, die „Trenn-Moral“ ist allerdings gesunken. Immer mehr Plastik und Restmüll landen in der Biotonne. Sündern drohen Strafen bis zu 2.300 Euro. Wegen ihnen wird nun verstärkt kontrolliert.

Markus Punz vom Umweltverband in St. Pölten hat keine angenehme Aufgabe: Er kontrolliert die Biomülltonnen bei einer Wohnsiedlung in Wilhelmsburg. Hier nehmen es einige Bewohner mit dem Müll trennen nicht so genau. „Da haben wir jetzt zum Beispiel ein Plasiksackerl drinnen, da ist zwar Biomüll drin, aber das Plastiksackerl ist das Problem. Und in der nächsten Tonne ist Butter drinnen. Da gibt es eine bessere Entsorgung über den NÖLI“, sagt

90 Kilogramm Biomüll pro Kopf und Jahr

150.000 Tonnen Biomüll werden jährlich in Niederösterreich gesammelt. Das sind fast 90 Kilo pro Bewohner. Der Biomüll bleibt in der Region - 47 Kompostieranlagen gibt es über das Land verteilt, wo die Bioabfälle ohne weitere Sortierung kompostiert werden. Mit allem, was in den Tonnen drin war.

Fünf Monate dauert es, bis aus den Abfällen Humus wird. In der Zeit wird der Biomüll alle paar Tage gewendet - dabei kommen die Fremdstoffe zum Vorschein, die von Hand einzeln herausgeklaubt werden müssen. „Hauptsächlich Verpackungen, Windeln, Blumentöpfe, eigentlich sehr viel Kunststoff und ein paar Blechdosen“ sagt Franz Schmidt von der Kompostieranlage in Wilhelmsburg.

Mülltonnen

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Kompost muss vor Verkauf gesiebt werden

Nachdem der Kompost zum Schluss noch einmal gesiebt worden ist, ist er sauber und kann verkauft werden. Würde von Anfang an richtig getrennt, wär das nicht notwendig - die Umweltverbände wollen nun verstärkt kontrollieren. Wer nicht richtig trennt, muss mit Strafen bis zu 2.300 Euro rechnen. „Gestraft wird deshalb, weil sonst die Kosten für alle in die Höhe gehen und es nicht einzusehen ist, dass der Großteil der Bürger für Wenige bezahlt“, so der Obmann des Umweltverbands St. Pölten Franz Hagenauer.

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