Schlepper-Prozess: Kein Urteil am 1. Oktober

Im Wiener Neustädter Schlepper-Prozess steht jetzt fest, dass der ursprünglich geplante Urteilstermin am 1. Oktober fix nicht hält. Bei der Verhandlung am Donnerstag platzte der Richterin der Kragen, ein Zuhörer wurde verbannt.

Im Wiener Neustädter Schlepper-Prozess ist der vorsitzenden Richterin am Donnerstag, dem 25. Verhandlungstag, einmal der Kragen geplatzt. Nach einem missbilligenden Zwischenruf aus dem Auditorium musste eine - zuvor bereits öfter ermahnte - Zuhörerin dem Gericht ihre Identität nachweisen. Es war nicht das erste Mal, dass die Kiebitzin, die offenbar in Kontakt mit einem der Beschuldigten steht, während der Verhandlungstage „auffällig“ wurde: Gelächter, Zwischenrufe, etc. waren der Grund für mehrmalige Ermahnungen.

Richterin: „Noch viele Verhandlungstage“

„Es wird noch viele Verhandlungstage geben“, erklärte Richterin Petra Harbich am Donnerstag. Seit März müssen sich acht asiatische Asylwerber wegen Schlepperei im Rahmen einer kriminellen Vereinigung verantworten - mehr dazu in Schlepperprozess in Wr. Neustadt (noe.ORF.at; 16.3.2014)

In der Sache selbst förderte der 25. Verhandlungstag am Donnerstag nicht wirklich Essenzielles zutage. Das Vorspielen der Telefonmitschnitte bezieht sich auf einzelne Anklagefakten und verliert sich im Detail. Das Gericht versucht vor allem heraus zu finden, ob die Angeklagten ihre (zum Teil von ihnen auch zugegebenen) Hilfeleistungen beim Ein-bzw. Durchschleusen von Landsleuten gegen Entgelt oder tatsächlich nur aus humanitären Motiven erbracht haben. Der seit März laufende Prozess gegen die acht Asylwerber, darunter auch ehemalige Servitenkloster-Flüchtlinge, geht kommenden Mittwoch (24. 9.) mit dem Abspielen von Telefonmitschnitten weiter. Danach wären lediglich noch vier Verhandlungstage geplant gewesen. Wie viele neue Termine jetzt noch ausgeschrieben werden, steht noch nicht fest.

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