Zeltfeste: Bedrohung für Wirte

Etwa 10.000 Zeltfeste werden laut Wirtschaftskammer jedes Jahr in Niederösterreich veranstaltet. Für die heimischen Wirte werden diese Zeltfeste laut eigenen Angaben immer mehr zu einer existenziellen Bedrohung. Jetzt wehren sich die Wirte.

Drei Mal im Jahr dürfen gemeinnützige Vereine und auch die Feuerwehr ein großes Fest feiern. Das ist Tradition und stört die Wirte nicht, sagt der Fachgruppenobamnn der Wirtschaftskammer Mario Pulker. Das Problem ist laut Pulker aber, dass zwei Drittel der Zeltfeste von privaten Vereinen veranstaltet werden. Diese hätten zumeist keine Gewerbegenehmigung, keine Jugendschutzbestimmungen oder Hygienevorschriften.

80 Veranstalter wurden heuer schon angezeigt

Mangels Kontrolle kann ein Verein auch öfter tätig sein und das ist dann illegal, sagt Peter Kubanek von der Rechtsabteilung der niederösterreichischen Wirtschaftskammer. „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen wären ja klar. Das wären diese drei Tage, wo ein Verein, wenn er gemeinnützig ist, ausschenken dürfte. Darüber hinaus bräuchte entweder der Verein eine Gewerbeberechtigung, oder er kann im Namen eines Wirtes ausschenken.“

Laut eigenen Angaben werden die zahlreichen Zeltfeste in Niederösterreich immer mehr zu einer existenziellen Bedrohung. Fachgruppenobmann Mario Pulker fordert gegenüber noe.ORF.at, dass die Vereine und die Vereinsfeste auch ihre Gesetze einhalten müssen. „Umso weiter es aufs Land hinausgeht, desto existenzbedrohender wird das Ganze. Teilweise haben die Wirte am Land sowieso nur noch von Donnerstag bis Sonntag offen. Wenn jetzt am Wochenende auch noch Vereinsfeste stattfinden, dann ist der Wirt leer. Dann kann sich der Wirt keine Fixkosten mehr leisten, kann keine Lehrlinge mehr ausbilden und kann keine Abgaben und Steuern mehr bezahlen.“ Bereits 80 Veranstalter wurden heuer angezeigt,weil sie gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen haben. Grundsätzlich möchten die Wirte die beliebten Zeltfest aber nicht verbieten, sondern vermehrt mit den Vereinen zusammenarbeiten.