Internet erobert „Urlaub am Bauernhof“
Es ist idyllisch am Kerndlerhof. Hier spielen nicht nur die Kinder mit den Tieren, auch die Erwachsenen genießen das Leben und den Kontakt mit den Vierbeinern. Das war vor einem Vierteljahrhundert auch so, aber das Drumherum hat sich gewaltig geändert. „Früher war Etagendusche ausreichend. Heute wollen die Gäste mindestens so schön wohnen wie zu Hause. W-Lan Anschluss muss einfach sein, ich muss ja mit dem Büro in Verbindung sein, der Arbeitsstelle oder der Familie, damit ich auf Facebook die neuesten Fotos posten kann“, sagt Gabriele Kerndler aus Bergland.
„Professioneller Internetauftritt immer wichtiger“
Gestiegen ist nicht nur die Qualität der Unterkünfte, sondern auch die Zahl der Nächtigungen. Waren es im Jahr 2000 noch 556.000, so haben im Vorjahr schon 622.000 Gäste das Angebot genutzt, ein Plus von zwölf Prozent. Und auch seitens der Mitgliedsbetriebe gibt es eine Steigerung - waren es 1990 noch 140, so ist sind es heute 380.
„Das Internet hat für die Gäste an Bedeutung gewonnen, als Informationsplattform und für die Buchung. Andererseits hat es auch für die Betriebe einiges verändert, weil ein professioneller Internetauftritt immer wichtiger wird, was damit verbunden ist, dass sie auch selbst öfter ihre E-Mails checken müssen“, so die Geschäftsführerin von „Urlaub am Bauernhof“, Sabine Wendtner.
Einen neuen Trend gibt es auch bei der Länge des Urlaubs, denn die klassische Urlaubswoche oder gar zwei Wochen, die scheint passé zu sein. „Wir merken, dass die Buchungen immer kurzfristiger erfolgen, was auch eine Änderung für die Mitgliedsbetriebe ist. Und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist auch von Jahr zu Jahr kürzer geworden. Derzeit liegt sie in NÖ bei rund 3,5 Tagen. Vor 12 Jahren lag sie noch bei sechs Tagen“, so Wendtner.
Screenshot/www.urlaubambauernhof.at
Neuer Trend: Urlaub am Winzerhof
Der „Urlaub am Bauernhof“ kennt verschiedene Spezialisierungen, etwa in Richtung Bio, Reiten oder Radfahren. Aber auch Urlaub am Winzerbauernhof ist derzeit stark im Trend. „Die Gäste suchen den Genuss, in unserem Fall den von Wein. Sie wollen das Produkt von den Wurzeln auf Kennenlernen. Sie sehen die einzelnen Arbeitsschritte, können mitarbeiten wenn sie wollen, und natürlich das Endergebnis genießen“, sagt Johannes Kitzler aus Rohrendorf bei Krems.