Asyl: 700 neue Plätze in NÖ möglich

Die Unterbringung von Flüchtlingen war am Dienstag Thema eines Treffens der Regierungsspitze und der Landeshauptleute. Alle Bundesländer wollen bis Jahresende die vereinbarte Quote erfüllen, in NÖ sind bis zu 700 zusätzliche Plätze möglich.

Bund und Länder sind entschlossen, den Kriegsflüchtlingen gemeinsam zu helfen. Bis Jahresende wollen alle Bundesländer ihre zugeteilten Unterbringungsquoten zu 100 Prozent erfüllen und somit mehr Flüchtlinge unterbringen. „Der Anteil an Kriegsflüchtlingen wird immer mehr und mehr“, sagt Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). „Und die Einsicht der Bevölkerung greift zunehmends Platz, dass es einen Unterschied zwischen Asylanten gibt, die aus wirtschaftlichen Gründen von zuhause weggehen, oder ob es sich um Menschen handelt, die ihre Heimat verlassen, weil sie Angst haben, ihr Leben zu verlieren“, so Pröll.

Neue Plätze außerhalb von Traiskirchen

Auch in Niederösterreich werde man zusätzliche Plätze finden. Damit soll Traiskirchen entlastet werden. „Die zuständige Landesrätin (Elisabeth Kaufmann-Bruckberger vom Team Niederösterreich; Anm.) hat mir in einem Gespräch versichert, dass es möglich sei, bis Jahresende 500 bis 700 zusätzliche Quartiere außerhalb von Traiskirchen zu finden“, so Pröll. „Das würde eine starke Entlastung bedeuten und vor allem ein Niveau, mit dem wir weiterhin die 100 Prozent-Marke erreichen.“

Zur Situation in Traiskirchen (Bezirk Baden) hatte Bürgermeister Andreas Babler am Dienstag einmal mehr Alarm geschlagen. Durch die große Zahl an Flüchtlingen hätten viele keinen Essensplatz, auch das Frauenhaus sei aufgelöst worden. Diese Vorwürfe wies das Innenministerium als falsch zurück. Es gebe einen eigenen Trakt für Frauen. Auch die Darstellung, dass 1.000 Menschen im Freien zur Essensausgabe anstehen müssten, wies der Sprecher des Innenministeriums zurück - mehr dazu in Traiskirchen: Streit über Frauenhaus.