Weißenkirchen könnte umbenannt werden

In Weißenkirchen an der Perschling (Bezirk St.Pölten) diskutiert man über die Umbennung des Ortsnamens. Der Ort soll künftig nur mehr Perschling heißen. Eine Bürgerbefragung soll darüber entscheiden.

Wenn man auf der Bundesstraße 1 (B1) durch Weißenkirchen an der Perschling fährt, kann man auf einer Holztafel bereits den Wunschnamen lesen. Denn darauf steht „Willkommen in Perschling“. Bürgermeister Reinhard Breitner (ÖVP) erklärte dazu: „Das Gemeindehaus steht in Perschling, wir haben eine neue vierklassige Volksschule in Perschling bekommen, ein neuer Nahversorger mit Tankstelle ist entstanden und der Kindergarten ist natürlich auch in Perschling“. Perschling, wie hier alle sagen, ist eigentlich aber nur eine Katastralgemeinde von Weißenkirchen.

Weißenkirchen: Nur mehr Pizzeria und Kirche

In Weißenkirchen selbst gibt es aber fast keine Infrastruktur mehr: Eine Pizzeria, die ab 16.00 Uhr geöffnet hat, und die Kirche, die der Gemeinde den Namen gibt. Wenn man sich in Perschling umhört, sind viele der Meinung, dass man die Gemeinde auch offiziell in Perschling umbenennen sollte. „Ein Weißenkirchen kennt man in der Wachau, wenn ich dann sage, ich meine Weißenkirchen an der Perschling, kennt das fast niemand“, sagte eine Einwohnerin. Der Name „Weißenkirchen“ sorge eher für Verwirrung.

„Weißenkirchner“ wollen „Weißenkirchner“ bleiben

Die knapp 200 Weißenkirchner allerdings sehen das naturgemäß anders. „Ich bin eine alte Weißenkirchnerin und will daher den Namen beibehalten. Eine Umbenennung ist nicht notwendig, denn das kostet ja auch viel Geld“, so die Ansicht einer Weißenkirchnerin. Der Konflikt soll nun mit einer Bürgerbefragung gelöst werden, sagte Bürgermeister Reinhard Breitner. „Für mich ist die Demokratie wichtig, und die Mehrheit wird das entscheiden“, so der Bürgermeister.

Namensänderungen von Gemeinden sind sehr selten

Namensänderungen von Gemeinden gibt es in Niederösterreich sehr selten: Zuletzt hat sich 2003 die Gemeinde Etsdorf-Haitzendorf in Grafenegg umbenannt. Außerdem haben Erlach und Traunstein ein „Bad“ vor den Namen bekommen, nachdem dort Heilquellen anerkannt worden sind.

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