Ausflugsschiff gleitet über Autobahn

Ein Ausflugsschiff fuhr am Dienstag quer durch Niederösterreich, aber diesmal nicht über die Donau, sondern über die Autobahnen. Die „Alpenperle“, ein 45 Meter langes Passagierschiff, wurde nach Kärnten zum Weißensee gebracht.

Auf dem Weg durch Niederösterreich hatte der Sonder-Transport auf der Autobahn einige Hürden zu bewältigen, sagt Johann Fellner. Der Niederösterreicher begleitete den Sondertransport mit seinem privaten Sicherheitsunternehmen. „Wir hatten fünf Baustellenbereiche mit seitlichen Betonwänden, die 90 bis 120 Zentimeter hoch sind, bei denen das Schiff hydraulisch angehoben werden musste, um diese Wände zu überragen.“

Zudem musste an einigen Stellen kurzfristig der Gegenverkehrsbereich gesperrt werden, weil das Schiff bei einer Breite von sieben Metern nicht durch die Baustellenbereiche gekommen wäre.

Gesamtgewicht musste kontrolliert werden

Der Transport musste in Grimmenstein gewogen werden, sonst hätte es keine Genehmigung für die Weiterfahrt gegeben. Johann Fellner: In Kärnten fahren wir nicht auf Haupt-Transitrouten mit guten Brücken. Da ist es eben sehr wichtig, dass das Gesamtgewicht und der Achsdruck genau zusammenpassen. Wir müssen auf einigen Brücken sogar die Zugmaschine vollkommen abkoppeln und es darf nur der Anhänger mit dem eigenen Antrieb im Schritttempo das Tragwerk befahren."

Nach dem Wiegen war das Gesamtgewicht des Transports mit 161 Tonnen leicht unter der Berechnung des Ziviltechnikers, nur die Gewichtsverteilung hat nicht gestimmt, nach einem Ausgleich konnte der deutsche Lkw-Fahrer Friedrich Saam die Fahrt aber fortsetzen. „Leichtsinnig darf man nicht sein, man muss immer wachsam sein, man trägt schließlich nicht nur Verantwortung für die teure Fracht, sondern auch für die übrigen Verkehrsteilnehmer.“

Bei seinen Sondertransporten hat Friedrich Saam unter anderem die letzte Reise des französischen Überschall-Flugzeuges Concorde und einer russischen Weltraumkapsel begleitet.