Stift Melk feiert „1.000 Jahre heiliger Koloman“

In Melk findet am Wochenende ein kultureller und spiritueller Festreigen zu Ehren des heiligen Koloman statt. Die Überführung des der Legende nach unverwesten Leichnams des irischen Märtyrers von Stockerau nach Melk fand 1014 statt.

Den Auftakt bildet am Samstagabend ein A-Capella-Konzert des Wiener Kammerchores unter der Leitung von Michael Grohotolsky im Stift, das unter dem Titel „Vox.Lux.Pax“ Werke zeitgenössischer Komponisten präsentiert, hieß es in einer Aussendung der Kathpress am Mittwoch. Zudem stellt die Wiener Historikerin Meta Niederkorn-Bruck den zweiten Teil des Koloman-Bandes „Ein Heiliger unterwegs in Europa“ vor, der sich mit der Verehrungsgeschichte des Heiligen in Melk auseinandersetzt.

Stift Melk

APA/Herbert Pfarrhofer

Der heilige Koloman ist Stiftsheiliger des Benediktinerstifts Melk

Den kirchlichen Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet am Sonntag um 9.30 Uhr ein Pontifikalamt in der Stiftskirche, am Abend findet dort ein Gospelkonzert statt. Das Hochfest des Heiligen ist an seinem Begräbnistag, dem „Kolomanitag“ am 13. Oktober. Abends werden in der Stiftskirche Gesänge aus dem ältesten Reim-Offizium aus dem Jahr 1160 eine abendliche Pontifikalvesper begleiten.

Koloman wurde als vermeintlicher Spion hingerichtet

Koloman war im Jahr 1012 bei einer Wallfahrt ins Heilige Land von der Bevölkerung in Stockerau wegen seiner fremden Kleidung und der unbekannten Sprache als Spion angesehen und in der Folge an einem Holunderstrauch aufgehängt worden. Rund um den Toten sollen sich danach zahlreiche Wunder ereignet haben, woraufhin Markgraf Heinrich I. 1014 den zunächst in einer Kirche nahe des heutigen Klosters beigesetzten Leichnam nach Melk überführen ließ. Der Ire war bis zu seiner Ablösung durch den heiligen Leopold im Jahr 1663 Österreichs Landespatron und ist bis heute Stadt- und Stiftsheiliger Melks, dessen Kloster „erst“ 925 Jahre alt ist.

Links: