Australier wollen Flughafen-Anteile

Ein australischer Pensionsfonds hat ein Angebot für Aktien des Flughafens Wien-Schwechat vorgelegt. IFM Global beabsichtigt, bis zu 29,9 Prozent der Aktien zu erwerben. Das Land Niederösterreich will seinen Anteil von 20 Prozent behalten.

Der australische Pensionsfonds IFM Global legte ein öffentliches Angebot über 80 Euro pro Aktie für die Flughafen Wien AG vor. Das entspricht einem Aufschlag von knapp 30 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag letzter Woche. Am Montag legte die Aktie rund 19 Prozent auf 73,50 Euro zu. Das ist der höchste Stand seit 2008. IFM will konkret 20 bis 29,9 Prozent der Aktien haben.

Anteile von NÖ stehen nicht zum Verkauf

Derzeit halten die Stadt Wien und das Land Niederösterreich jeweils 20 Prozent der Aktien. Ein Sprecher der Wiener Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) sowie Reinhard Meissl, Leiter der Finanzabteilung des Landes Niederösterreich betonten am Montag auf APA-Anfrage, dass die Anteile ihrer Länder nicht zum Verkauf stehen. „Es ist spannend und freut uns, dass der Flughafen so toll eingeschätzt wird“, so Meissl.

10 Prozent der Aktien halten die Mitarbeiter des Flughafens, die auch gehalten werden sollen. Der britische Fonds Silchester International Investors hält ebenfalls über zehn Prozent. Mit Silchester hat IFM Investors schon Gespräche geführt, über die Ergebnisse wollte IFM-Investment Director Werner Kerschl nichts sagen. Die restlichen 40 Prozent sind Streubesitz.

Grafik Flughafen Eigentümer

APA/Martin Hirsch

Kerschl betont die Langfristigkeit der Investition. „Wir sind keine Heuschrecke“, sagte Kerschl am Montag in einem Pressegespräch. Der Flughafen Wien-Schwechat sei ein „sehr gut geführtes und attraktives Unternehmen“. Auch sei der Standort in einer Region die weiter Wachstum verspricht interessant.

Prüfung noch ausständig

IFM Investors hat bisher weltweit zehn Mrd. Euro investiert. Über ihren Fonds IFM Global Infrastructure hält sie Anteile an Flug- und Seehäfen sowie Strom- und Gasnetzbetreibern. Darunter auch Beteiligungen an den Flughäfen London-Stansted und Manchester.

IFM hat nach der Veröffentlichung des Angebots zehn Tage Zeit, um die Offerte bei der Übernahmekommission vorzulegen, so ein Sprecher der Kommission. Diese hat nach dem Eintreffen eines Angebotes elf Börsentage Zeit, um den gesamten Angebotsvorgang zu kontrollieren und für das Angebot Grünes Licht zu geben.