Neue Pläne für Glanzstoff-Areal

Nach einem Brand im Jahr 2008 hat der Viskosegarnhersteller Glanzstoff in St. Pölten noch im selben Jahr den Betrieb eingestellt, das Unternehmen war 104 Jahre davor gegründet worden. Nun gibt es neue Pläne für die Nutzung des Areals.

Der Name Glanzstoff bedeutet österreichische Industriegeschichte, er steht aber auch für einen Teil der Geschichte der Landeshauptstadt St. Pölten. Mitte 2008 gab die Geschäftsführung das Aus für den Standort bekannt. 327 Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz, nach 104 Jahren war es das Aus für den Viskosegarn-Hersteller.

Glanzstoff Sankt Pölten

ORF/Helmut Stamberg

Glanzstoff-Areal in St. Pölten

In den letzten drei Jahren war auf dem Areal die New Design University untergebracht, die aber vor einer Woche in ihr neues Haus, das tede-Z in der Mariazellerstraße, übersiedelte.

Ziel: 1.300 neue Wohnungen, 1.000 neue Arbeitsplätze

Derzeit sind auf dem Areal die Bagger unterwegs. Auf dem 21 Hektar großen Gelände sollen nicht nur 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen, erläutert Norbert Steiner, Projektentwickler für das Glanzstoff-Areal: „Das ist ein 15- bis 20-Jahres-Programm mit bis zu 1.300 Wohnungen, in einem Stadtteil, der auch viele andere Entwicklungen bieten sollte, und der das ausnutzen kann, was sich in den letzten Jahren in St. Pölten entwickelt hat.“

3.200 neue Wohnungen sind derzeit in Sankt Pölten geplant, 350 weitere sind schon in Bau. Unter den Landeshauptstädten sei St. Pölten die Stadt mit den niedrigsten Mietpreisen pro Quadratmeter, in Innsbruck etwa zahle man doppelt so viel wie in der niederösterreichischen Landeshauptstadt, so Willi Gelb, Direktor der Allgemeinen gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft St. Pölten.

Glanzstoff Sankt Pölten

ORF/Reinhard Linke

Halle auf dem Glanzstoff-Areal

Stadt rechnet mit größerem Interesse an Wohnungen

In der Stadt geht man davon aus, dass das Wohnen in der Landeshauptstadt in den nächsten Jahren für immer mehr Menschen attraktiver wird. „Wir wollen konkrete Planungen, und wir wollen die Zukunft in dem Bereich der Stadt- und Wohnungsplanung ganz gezielt vorantreiben. Wir wollen auch nichts dem Zufall oder dem Wildwuchs überlassen, sondern das als Stadt qualitätsvoll über die Bühne bringen“, sagt Matthias Stadler (SPÖ), Bürgermeister von St. Pölten.

In Sankt Pölten wird derzeit ein neues Stadtentwicklungskonzept erstellt, da man in den kommenden Jahren mit einem kontinuierlichen Ansteigen der Einwohnerzahl rechnet. In der Stadt sind knapp 53.000 Menschen als Hauptwohnsitzer und etwa 4.000 Menschen als Nebenwohnsitzer gemeldet.

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