Sturm: Aufräumarbeiten dauern an

Wegen des Sturms waren in Niederösterreich in der Nacht und am Vormittag fast 700 Feuerwehrleute im Einsatz. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt und Dächer abgedeckt. Die Aufräumarbeiten dauern nach wie vor an.

Gegen Mitternacht erreichte die Sturmfront Niederösterreich. Orkanböen von 151 Kilometern pro Stunde wurden auf der Buchbergwarte bei Neulengbach gemessen, sogar 210 km/h waren es am Klosterwappen am Schneeberg an einer Station des Lawinenwarndienstes.

In der Nacht und am Vormittag musste die Feuerwehr zu fast 250 Einsätzen ausrücken. 650 Männer und Frauen waren unterwegs, um die Sturmschäden zu beseitigen. Die meisten Einsätze gab es in den Bezirken Amstetten, St. Pölten, Melk und Scheibbs. Das Hauptaugenmerk galt umgestürzten und entwurzelten Bäumen, die auf Hausdächer, Straßen oder Stromleitungen stürzten, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Zusätzlich mussten die Einsatzkräfte noch lose Plakatwände, Baugerüste, Dachziegel sowie umherfliegende Mistkübel sichern.

Bei den Aufräumarbeiten stellte der Sturm die Einsatzkräfte vor zusätzliche Herausforderungen. „Der Sturm war teilweise so heftig, dass die Feuerwehr ihre Drehleitern nicht aufstellen konnte“, sagte Resperger, „das hätte ein enormes Sicherheitsrisiko bedeutet, daher musste man abwarten und einen neuen Versuch starten.“

Möllersdorf: Dach gegen Hauswand geweht

In Möllersdorf entstand jedoch enormer Sachschaden: Von einem Laufhaus wurde das gesamte Dach und damit Teile der Fassade weggerissen. Teile des Daches und Dämmmaterialien wurden über die B17 und die Gleise der Badener Bahn geweht, bis sie schließlich bei einer Reihenhausanlage hängen blieben. Verletzt wurde niemand.

Weitere Schäden wurden unter anderem aus dem Bezirk Neunkirchen gemeldet: So wurde beispielsweise in Neunkirchen ein Dach teilweise abgedeckt, auf der Baustelle des neuen Krankenhauses wurden durch die starken Windböen Baugitter umgeworfen. Auf der B17 im Bereich St. Egyden blockierte ein umgestürzter Baum die Fahrbahn. Die Feuerwehr Gloggnitz musste zu mehrere Sturmschäden auf der S6 und im Stadtgebiet ausrücken. Bei Ternitz traf ein herabstürzender Ast ein parkendes Auto.

Auch in Loosdorf (Bezirk Melk) entstanden Schäden an Dächern, in Pöchlarn (Bezirk Melk) mussten lokale Überflutungen am Hauptplatz abgepumpt werden. In St. Georgen (Bezirk St. Pölten) wurden mehrere Bäume entwurzelt, ebenso im Bezirk Tulln.

ÖBB: Weststrecke unterbrochen

Der Sturm führte auch zu Verkehrsbehinderungen: Auf der Südautobahn (A2) entstand ein 16 Kilometer langer Stau im Frühverkehr zwischen Traiskirchen und der Wiener Stadtgrenze wegen einer umgeknickten Beleuchtungsanlage.

Von der ÖBB wurden Sturmschäden auf der Weststrecke gemeldet: Bei Purkersdorf (Bezirk Wien-Umgebung) ist ein Baum auf die Oberleitung gefallen. Die Strecke war deshalb vorübergehend unterbrochen. Vorerst konnten die Züge zwischen Unterpurkersdorf und Neulengbach nur auf einem Gleis verkehren.

Unregelmäßigkeiten und Verspätungen gab es laut Seif auch auf der S-Bahn-Strecke in Wien. Zwischen Praterstern und Floridsdorf hatte ein Ast die Oberleitung beschädigt. Der Betrieb in diesem Abschnitt verlief in der Früh ebenfalls nur eingleisig.