Drei Jahre Haft für Veruntreuung

Im Betrugsprozess gegen einen Banker am Landesgericht Korneuburg gibt es ein Urteil. Der 62-jährige Angeklagte wurde nicht rechtskräftig zu drei Jahren Haft, eines davon unbedingt, verurteilt. Er soll 1,2 Millionen Euro veruntreut haben.

Nach der Pensionierung des ehemaligen Bankangestellten kam der Fall ins Rollen. 17 Jahre lang, von 1995 bis 2012, soll er in Bankfilialen in Mistelbach, Gaweinstal und Ladendorf Spareinlagen von Kunden entgegengenommen, sie aber nicht in das EDV-System eingebucht haben. Die Kunden merkten das nicht, weil der Mann die Einzahlungen mit einer Schreibmaschine eintrug, so die Staatsanwaltschaft.

Mann bestritt die Vorwürfe nicht

Der Mann musste sich außerdem am Donnerstag vor Gericht verantworten, weil er hohe Geldbeträge von den Konten seiner Kunden abgehoben haben soll. Mit Teilen des veruntreuten Geldes soll der ehemalige Bankangestellte Darlehen vergeben haben. Die Anklage lautete daher auf Veruntreuung und schweren Betrug.

Laut Staatsanwaltschaft Korneuburg bestritt der 62-Jährige die Vorwürfe nicht. Der Mann gab aber an, sich selbst nicht bereichert zu haben. Er hätte hilfsbedürftige Menschen unterstützen wollen, könne sich aber nicht mehr an alle Namen erinnern. Laut der Anklagevertreterin hatte der im Lauf der Jahre in verschiedenen Filialen im Weinviertel beschäftigte Mann knapp 180.000 Euro tatsächlich als Darlehen an bedürftige Kunden vergeben, den großen Rest dürfte er aber für sich verwendet haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist bislang nicht bekannt, wo das Geld verblieben ist. Der Mann nahm das Urteil an. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab, daher ist noch keine Rechtskraft gegeben.