Dirigentendebut in Grafenegg

In Grafenegg ist für die Sommersaison 2015 wieder ein hochkarätiges Programm geplant, das am Freitag präsentiert wurde. Zum Auftakt gibt Yutaka Sado sein Debüt im Wolkenturm. Er wird im Herbst das Tonkünstler-Orchester übernehmen.

Rudolf Buchbinder

Marco Borggreve

Intendant Rudolf Buchbinder

Von 18. Juni bis 6. September gibt es in Grafenegg insgesamt 25 Spieltage mit 79 Veranstaltungen. Nach der Eröffnung mit der Sommernachtsgala und sieben Sommerkonzerten folgt das Grafenegg Festival, das sich auch im kommenden Jahr über vier Wochenenden erstreckt und von Matthias Pintscher (Composer in Residence), renommierten Spitzenorchestern, international gefragten Solistinnen, Solisten und Dirigenten mitgestaltet wird.

Hochkarätige Orchester

Die künstlerische Leitung hat einmal mehr Rudolf Buchbinder inne, dessen Vertrag ja bis 2018 verlängert wurde - mehr dazu in Grafenegg: Buchbinder bleibt bis 2018. „Das Spektrum reicht 2015 von Familienkonzerten über Matineen, Préludes und erstklassigen Abendkonzerten bis hin zu außergewöhnlichen Werken von Matthias Pintscher, den wir als Composer in Residence begrüßen“, sagte Buchbinder, „ich freue mich besonders auf die drei Doppelkonzerte so bedeutender Orchester wie dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra und den Berliner Philharmonikern.“

Die Vielfalt der hochkarätigen Orchester würde die Qualität des Grafenegg Festivals widerspiegeln, so Buchbinder, „und wir werden immer wieder versuchen, die Qualität auf allerhöchstem Niveau zu halten.“

Grafenegg

ORF

300 Rasenplätze vor dem Wolkenturm

Die Eintrittspreise bleiben gleich - gleich niedrig, wie bei der Präsentation am Freitag betont wurde. Die Karten kosten zwischen neun und 140 Euro pro Stück. Vor allem die Rasenplätze um neun Euro hätten sich als Renner erwiesen, sagte Paul Gessl, Geschäftsführer der niederösterreichischen Kulturwirtschaft, deshalb wurden diese ausgebaut, „sodass wir jetzt bei jedem Wolkenturm-Konzert in Grafenegg beinahe 300 Rasenplätze anbieten können.“

Man wolle ein leistbares Festival sein, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). Ihn freut, „dass bereits mehr als 45 Prozent der Besucherinnen und Besucher aus Niederösterreich kommen. Das hätte ich mir am Beginn nicht erwartet, dass wir in relativ kurzer Zeit so intensives Interesse in der niederösterreichischen Bevölkerung auslösen können.“ Seit Beginn im Jahr 2007 waren knapp 270.000 Zuschauer in Grafenegg, heuer soll die 300.000er-Grenze fallen. Die kommende Saison wird mit 7,4 Millionen Euro veranschlagt, die Hälfte davon wird durch das Land Niederösterreich abgedeckt.

Sommernachtsgala

Die Sommersaison wird mit der Gala am 18. und 19. Juni eröffnet.

Auftakt mit Yutaka Sado

Eine der wichtigsten tragenden Säulen des Angebots von Grafenegg sind die Konzerte des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich, das als Festivalorchester einen besonderen Platz in Grafenegg einnimmt.

Im Programm 2015 findet ein „musikalischer Handschlag“ zwischen dem scheidenden Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada und seinem Nachfolger Yutaka Sado statt, der im Herbst 2015 sein Amt antritt. Während Orozco-Estrada die Festivaleröffnung mit Carl Orffs „Carmina Burana“ dirigiert, leitet Yutaka Sado die Tonkünstler im Rahmen der Sommernachtsgala 2015.

Dirigent

Jun Yoshimura

Yutaka Sado übernimmt im Herbst die Leitung des Tonkünstler-Orchesters

Mit der Sommernachtsgala im Wolkenturm wird Grafenegg traditionell seine Sommersaison eröffnen. Das Konzert mit den Vokalsolisten Elisabeth Kulman und Piotr Beczala sowie der Geigerin Julia Fischer geht am 18. und 19. Juni 2015 über die Bühne. Der ORF wird die Gala übertragen.

Von Barock bis Swing und Jazz

Fortgesetzt wird die Saison mit den Sommerkonzerten, die von 27. Juni bis 8. August stattfinden und jeden Samstag unter einem anderen Motto stehen. Die Veranstalter versprechen Musik für jeden Geschmack: Orchesterkonzerte mit populärem Repertoire, virtuose Musik für Brass-Ensembles, ein Barockabend und ein Abend rund um die goldene Ära amerikanischer Swing- und Jazzstandards.

Sommerkonzerte

Von 27. Juni bis 8. August finden
16 Konzerte statt. Weiters werden vier Kinderkonzerte sowie drei Familien-Workshops angeboten.

Eröffnet werden die Sommerkonzerte mit drei länderbezogenen Abenden: „Capriccio italien“, „Viva España!“ und die „Großen deutschen Opernchöre“ sollen dem Publikum eine musikalische Reise bieten. Im Rahmen der Sommerkonzerte sind unter anderem Dirigenten wie Jun Märkl und Claus Peter Flor am Pult der Tonkünstler zu erleben.

Auch für Kinder und Jugendliche sind wieder Programmpunkte vorgesehen: Es werden mehrere Konzerte, Workshops und Führungen geboten. Am Familientag (14. Juni) steht Grafenegg Musikfreunden und Freundinnen aller Altersstufen einen ganzen Tag lang offen. Am 22. Juni präsentieren Tonkünstler-Konzertmeister Vahid Khadem-Missagh, die Pianistin Veronika Trisko und ein Ensemble des Tonkünstler-Orchesters „Stradivahid und der Zauberbogen“.

Collage neu

Berliner Philharmoniker, Tina Tahir, Sheila Rock

von links: Anne Sophie Mutter, Simon Rattle, Semion Bychkov, Elisabeth Kulman

Grafenegg Festival mit Fanfare

Den Höhepunkt der Sommersaison bildet das Grafenegg Festival von 14. August bis 6. September. 2015 wird sie mit einer Fanfare vom Composer in Residence Matthias Pintscher, die als Auftragswerk am Wolkenturm uraufgeführt wird.

Grafenegg Festival

29 Konzerte von 14. August bis
6. September bilden den Höhepunkt der Sommersaison

Im Abendkonzert dirigiert Andrés Orozco-Estrada das Tonkünstler-Orchester, den Wiener Singverein sowie die Vokalsolisten. Auf dem Programm stehen die „Skythische Suite“ von Sergej Prokofjew und die „Carmina Burana“ von Carl Orff.

Die vier Festival-Sonntage werden von Matineen eingeläutet, bei denen unter anderem Anne-Sophie Mutter, The Philharmonics und Rudolf Buchbinder zu erleben sein werden. Bei ihrem Doppelkonzert werden die Berliner Philharmoniker mit Ensembles aus den eigenen Reihen (Brahms Ensemble Berlin, Bläser der Berliner Philharmoniker und Scharoun Ensemble Berlin) die Préludekonzerte und die Matinee am 6. September gestalten.