Erdbeben-Übung mit 800 Einsatzkräften

Die Landeskatastrophenschutzübung 2014 in der Thermenregion findet in der erdbebenreichsten Gegend des Landes statt. Bei der Übung wird ein Ereignis angenommen, das mit dem schweren Beben in Italien im Jahr 2012 vergleichbar ist.

Es wäre ein Großeinsatz aller Hilfskräfte, ein Beben der Stärke 6.0 würde verheerende Gebäudeschäden anrichten. Man müsse damit rechnen, dass von Häusern Fassadenteile herabstürzen und Menschen dabei schwer verletzt werden - das war das Szenario für die heutige Landeskatastrophenschutzübung in Eggendorf.

800 Teilnehmer bei Übung

Das Bundesheer probte den Katastropheneinsatz in der Vergangenheit beim Hochwasser, aber ein Erdbebenszenario war neu. Dabei komme es darauf an, mit den speziellen Fähigkeiten des Bundesheeres Unterstützung zu leisten, sagt der Militärkommandant von Niederösterreich Rudolf Striedinger. „Die ABC Abwehrtruppe ist in der Lage das Austreten von chemischen Substanzen beispielsweise zu erkennen und auch damit entsprechend umzugehen. Wir sind mit den Pionieren in der Lage Wege wieder in Stand zu setzen, Brücken zu bauen, etc.“

Auch die Feuerwehr leistete im Hochwasser schon viele Einsatzstunden. Man sei aber auch für diesen Fall vorbereitet, sagt Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. „Wir müssen für den Katastrophenschutz in allen Bereichen trainiert sein, das haben wir auch in den letzten Jahren bewiesen. Wir haben auch als einzige eine Black out Erfahrung bekommen, wir sind beim Hochwasser trainiert, wir haben auch bei Szenarien bei Gasexplosionen, wo ähnliche Situationen vorzufinden sind mit eingestürzten Häusern unsere Übungen und Vorbereitungen unter Beweis stellen können.“

Alle Organisationen an einem Tisch

Auch die Landespolizeidirektion schickte Teilnehmer zur Übung, um den Ernstfall zu proben, sagt Landespolizeidirektor Stellvertreter Franz Popp. „Wir müssen uns in der Übung damit auseinandersetzen, sonst können wir uns dem tatsächlichen Einsatz nicht nähern. Das gilt in allen Bereichen der Polizeiarbeit, aber insbesondere auch für den Teil des Katastrophenschutzes, wo wir als Polizisten immer zuerst eintreffen werden, Gefahrenerforschung durchführen müssen und dafür auch Spezialkräfte bereithalten.“ Es gehe darum, alle Kräfte zu bündeln, hieß es am Mittwoch bei der Pressekonferenz vor Beginn der Übung. Es komme darauf an alle Organisationen zu koordinieren, so der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP).

„Das ist heute nicht nur eine Übungsannahme, das ist auch im Realitätsfall so, zum Beispiel bei einer Hochwasserkatastrohe. Auch hier versammeln wir alle Organisationen die man braucht, das sind so 20 bis 30 an einem Tisch, in einem Raum, der sogenannte Landesführungsstab und da werden sofort 1:1 alle Informationen ausgetauscht. Man kann mit einer Stimme nach außen sprechen um die Bevölkerung zu informieren.“ Die Katastrophenschutzübung ist mit 800 Teilnehmern die größte Niederösterreichs.