Klug bietet Kaserne als Asylquartier an

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) bietet die Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg als Quartier für Asylwerber an. Die zum Verkauf stehende Kaserne biete Platz für bis zu 100 Asylwerber, kleine Adaptierungsarbeiten seien aber notwendig.

Nach den Adaptierungsarbeiten könnte die Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg rasch als Unterkunft für sechs Monate dienen. Am Donnerstag hatten Vertreter des Innen- und Verteidigungsministeriums die Kaserne besichtigt. Klug argumentierte in einer Aussendung, dass dies auch zu einer Entspannung der Situation im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen beitragen könnte.

Bürgermeister: „30 Familien über Winter bringen“

Der Bürgermeister von Klosterneuburg, Stefan Schmuckenschlager (ÖVP), hatte die Magdeburg-Kaserne bereits Ende September angeboten. Er halte es für ein wichtiges Recht, dass man Menschen schützt, die verfolgt werden, sagte Schmuckenschlager am Donnerstag gegenüber noe.ORF.at.

„In Klosterneuburg haben wir mit der Magdeburg-Kaserne ein Objekt, das für die nächsten sechs Monate die Möglichkeit bietet, 30 Familien über den Winter zu bringen. Ich glaube, das sollte man unterstützen und auch den Menschen die Angst nehmen, dass es sich nicht um Horden handelt, sondern um Familien, die eine Unterkunft bitter nötig haben“, so Schmuckenschlager.

Baden lehnt Asylquartier in Kaserne ab

Verteidigungsminister Klug hatte zuvor die ebenfalls leer stehende Martinek-Kaserne im nur wenige Kilometer von Traiskirchen entfernten Baden als Asylquartier vorgeschlagen. Das war allerdings sowohl vom Land Niederösterreich als auch von Baden entschieden abgelehnt worden.

In der Asyldebatte rief Klug am Donnerstag zur Sachlichkeit auf. „Das dramatische Schicksal von Kriegsflüchtlingen darf nicht für Wahlkampfgeplänkel missbraucht werden. Bund, Länder und Gemeinden arbeiten an einem solidarisch, gemeinschaftlichen System nach klaren und verbindlich einzuhaltenden Prinzipien. Jetzt gilt es, kühlen Kopf zu bewahren und zeitnah den Diskussionsprozess über die Neuregelung des Asylsystems abzuschließen. Wir wollen eine gute Lösung für das Miteinander von Flüchtlingen und Bevölkerung finden“, erklärte der Verteidigungsminister.

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