„Bauernsterben“ setzt sich fort

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt weiter, laut Statistik Austria aber nicht mehr so stark wie früher. 2003 hat es in Niederösterreich 46.000 Betriebe gegeben, im Vorjahr waren es knapp über 40.000.

Im Vergleichszeitraum davor (von 1990 bis 2000) ging die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Niederösterreich um 20.000 zurück. Im Jahr 1951 wurden von der Statistik Austria in Niederösterreich knapp 130.000 landwirtschaftliche Betriebe gezählt, das waren drei Mal so viele wie heute.

Täglich geben in Österreich sechs Bauern ihren Hof auf

Die endgültige Agrarstrukturerhebung 2013 der Statistik Austria gab es im Vorjahr mit 166.317 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben um vier Prozent weniger als 2010, dem Jahr der aktuellsten vorangegangenen Erhebung. Der Betriebsrückgang setzt sich also fort - „hat sich jedoch etwas verlangsamt“.

1995 gab es zum Vergleich mit 239.099 Betrieben noch um 30 Prozent mehr als 2013. In den vergangenen zehn Jahren von 2003 bis 2013 ging die Zahl an Bauern um 13 Prozent (24.065 Betriebe) zurück, so die Statistik Austria. Damit gaben seit 2003 im Durchschnitt 2.400 Landwirte pro Jahr ihren Hof auf, verpachteten oder verkauften ihn.

Jeder dritte Betrieb wird im Haupterwerb geführt

37 Prozent aller Betriebe in Österreich wurden 2013 im Haupterwerb und 55 Prozent im Nebenerwerb geführt. Der Rest waren Personengemeinschaften oder Betriebe juristischer Personen. Im Vorjahr waren 414.410 Menschen - um 17 Prozent weniger als 2003 - in der heimischen Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. Davon waren 83 Prozent oder 343.728 familieneigene Arbeitskräfte.

Die bewirtschaftete Gesamtfläche betrug knapp 7,36 Mio. Hektar. Davon entfielen 19 Prozent auf Äcker, 18 Prozent auf Dauergrünland und 47 Prozent auf Forst. Die übrigen 16 Prozent setzten sich aus Dauerkulturen, Haus- und Nutzgärten und auch unproduktiven Flächen der Land- und Forstwirtschaft zusammen.

Durchschnittsgröße eines Betriebes: 44,2 Hektar

Der Trend zu größeren Betrieben blieb ebenso aufrecht, wenn der österreichische Agrarsektor im EU-Vergleich klein strukturiert ist. 2003 betrug die durchschnittliche betriebliche Gesamtfläche 39 Hektar, vergangenes Jahr 44,2 Hektar. Die im Schnitt genutzte landwirtschaftliche Fläche vergrößerte sich im Vergleichszeitraum von 18,4 auf 18,8 Hektar.

Immer größere Einheiten - diese Richtung ist laut Statistik Austria auch in der Tierhaltung zu verzeichnen. Hielt ein österreichischer Bauer 2003 im Schnitt noch 23 Rinder, waren es 2013 29 Rinder.

Im Schweinesektor manifestiert sich der Trend noch stärker, auch wenn die Zahl der Schweine von 2003 bis 2013 um fünf Prozent von 3,18 Millionen auf 3,02 Millionen zurück ging; denn im selben Zeitraum sank die Zahl der Schweinhalter gleich um 52 Prozent von 61.367 auf 29.507. Der durchschnittliche Schweinebestand je Betrieb stieg somit seit 2003 von 52 auf 103 Tiere. 93 Prozent des Schweinebestandes entfallen auf die Bundesländer Ober- und Niederösterreich sowie die Steiermark.

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