Sagenhaftes und Komisches in Krems

Das Karikaturmuseum Krems geht „sagenhaft und komisch“ mit zwei Personalen in die Wintersaison. Rudi Hurzlmeier zeigt „Meisterwerke der goldigen Periode“, Jakob Kirchmayr Illustrationen zu Sagenbüchern und analytische Porträts.

Hurzlmeier wolle „die hehre Kunst vom Sockel holen“ erklärte Museumsdirektor Gottfried Gusenbauer. Der von seinen Verehrern als „Großmeister der komischen Malerei“ apostrophierte bayrische Künstler kopiert nicht, sondern zitiert und überzeichnet. Da findet sich eine heroische Berglandschaft à la Caspar David Friedrich mit gemächlichen Entchen und einer Riesengurke versehen, reitet ein Heimkehrer vom Opernball über den Bosporus nach Istanbul, bevölkern üppige Nacktwesen die Schau und präsentieren u.a. den „ersten selbst gemachten Käse“.

Hurzlmeier zeichnete auch Comics für Magazine wie „Titanic“, „Pardon“, „Nebelspalter“ oder „Penthouse“ und illustrierte u.a. Bücher von Truman Capote, Wiglaf Droste, Elke Heidenreich oder Harry Rowohlt.

Lebendige Sagengestalten

Als Illustrator von Büchern ist auch der gebürtige Tiroler Kirchmayr hervorgetreten: Mit dynamischer Farbgebung erweckt er archetypische Figuren und Sagengestalten zu frischem Leben, wobei auch der brachialsten Szene noch ein ironisches Augenzwinkern innewohnt. Diese Qualitäten kommen zahlreichen Sagen- und Kinderbüchern zugute, zuletzt den gemeinsam mit Folke Tegetthoff publizierten „Sagen aus Niederösterreich“.

Ergänzend faszinieren die Menschenbilder: Irritierende Porträtzeichnungen mit hässlich lachenden oder verkniffenen Mündern und verzwickten Gesichtszügen verleihen angestrengt freundlichen Zeitgenossen ein bedrohliches Gepräge. Kirchmayr stellt derzeit auch im RadioKulturhaus Wien aus. Die Ausstellung „Sagenhaft und komisch“ im Karikaturmuseum Krems läuft bis 22. Februar 2015.

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