Kunsthalle zeigt „Außergewöhnliches“

Von der Schweizer Video- und Objektkünstlerin Pipilotti Rist bis zum „Shootingstar“ Jorinde Voight: Mit einer Reihe außergewöhnlicher Projekte begeht die Kunsthalle Krems im kommenden Jahr ihr 20-Jahr-Jubiläum.

Die Kunsthalle Krems setzt damit ihren Weg fort, neben der Präsentation von Kunst des 19. Jahrhunderts über klassische Moderne eine Brücke zu zeitgenössischer Kunst zu schlagen. Mit ersten Schauen in der Minoritenkirche reichen die Anfänge des Hauses bis 1992 zurück, ehe 1995 aus der - nach Plänen von Architekt Adolf Krischanitz - umgebauten ehemaligen Tabakfabrik die Kunsthalle wurde, blickte Direktor Hans-Peter Wipplinger bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien zurück.

Seitdem wurden 128 Ausstellungen gezeigt - darunter Wiederentdeckungen vergessener Künstler und Highlights wie etwa Yoko Ono oder Paula Modersohn-Becker, einer Pionierin der Moderne -, und 1,3 Millionen Besucher gezählt, resümierte Wipplinger, seit 2009 als fünfter Direktor im Amt. Mit seinem reichen Kunstvermittlungsprogramm sowie seinen Publikationen und Kontakten zu Sammlern und Kritikern verstehe sich das auch international gut positionierte Haus als „sehr offener Ort der Kommunikation“. „Wir stellen eine Beziehung zur Gesellschaft her“, so Wipplinger.

„Exemplarische“ Kooperation mit donaufestival

Noch bis 8. Februar 2015 ist die Retrospektive zu Dominik Steiger zu sehen, ehe ab 22. März die laut Kuratorin Stephanie Damianitsch bisher größte Ausstellung zu Pipilotti Rist durch die virtuellen Welten der Künstlerin (Jahrgang 1962) führt. Kreiert werde ein „Parcours unterschiedlichster Wahrnehmungen“ - von frühen Objektarbeiten bis zu raumgreifenden Installationen.

Hier hakt auch das donaufestival ein, das zu medialen Inszenierungen im Zeichen der Schweizer Künstlerin lädt. Intendant Thomas Zierhofer-Kin, der 2017 Markus Hinterhäuser als Intendant der Wiener Festwochen nachfolgt, bezeichnete die seit fünf Jahren bestehende Kooperation der beiden Institutionen als „exemplarisch“, und sah in der Vermischung von künstlerischen Genres die Zukunft.

Löwenherzen und Shooting Stars

Am 19. Juli öffnen zwei Schauen: Eine Personale gibt Einblick in das Fotografie, Video, Collage und Installation in Beziehung stellende Werk der 1958 in Sao Paulo geborenen, seit 1980 in Wien lebenden Künstlerin Ines Lombardi, die zweite ist - in Kooperation mit Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Wien - dem brasilianischen Bildhauer Ernesto Neto (Jahrgang 1964) gewidmet. In Krems werden seine Arbeiten aus 25 Jahren gezeigt, während sich Neto im Projekt in der TBA21-Augarten den Traditionen und Ritualen der indigenen Völker des Amazonas widmet.

„Löwenherzen und andere Dringlichkeiten“ zeigen ab 15. November Exemplarisches aus der 2015 ebenfalls 20 Jahre feiernden EVN-Sammlung. In einer zweiten Schau wird mit Jorinde Voigt (Jahrgang 1977) ein „Shooting Star“ präsentiert: Damianitsch sprach von der deutschen Künstlerin als einer Vertreterin der jungen Generation, die die Zeichnung als künstlerische Ausdrucksform wiederentdeckt hat.

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