Hohe Wand: Situation „brandgefährlich“

Die Situation an der Hohen Wand hat sich am Donnerstag dramatisch zugespitzt: Bäume stürzten nahezu im Minutentakt um. 23 Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden, die Retter sprechen von einer „brandgefährlichen“ Situation.

Wolfgang Bierbauer

Wolfgang Bierbauer

Wolfgang Bierbauer

Vor zwei Tagen wurde die einzige Zufahrtsstraße auf die Hohe Wand wegen des Eises und der Glätte behördlich gesperrt. Jene Personen, die in Holzhäusern leben, mussten diese verlassen - zu gefährlich sei die Situation. Jene, die in Steinhäusern leben, konnten bleiben. Knapp 60 Personen entschieden sich dafür, ihre Häuser nicht zu verlassen. Noch am Mittwochabend hieß es nach einem Krisenstab, dass Kontakt zu allen Bewohnern bestehe und alle versorgt seien.

Doch am Donnerstag spitzte sich die Situation zu. Nachdem Bäume nahezu im Minutentakt umstürzten, musste etwa die Hälfte der am Berg Verbliebenen ihre Häuser verlassen. „Weil es inzwischen zu gefährlich ist in den Häusern und man die Häuser dann auch nicht mehr erreichen kann“, sagt Wolfgang Bierbauer von der Bergrettung. Er lebt selbst in einem Haus auf der Hohen Wand und koordiniert mit den Kollegen den Einsatz. Die Bewohner werden nun in Privatquartieren sowie in Zimmern, die von der Gemeinde organisiert werden, untergebracht.

„Viele haben Angst und wollen einfach weg“

Etwa 20 Personen bleiben nach wie vor in ihren Häusern. „Die, die hier ausharren, sind gut mit Lebensmittel eingedeckt und unabhängig von der Stromversorgung. Sie werden hier bleiben, ihre Tiere versorgen und die Situation aussitzen“, sagt Bierbauer am Donnerstagnachmittag. Von den 23 in Sicherheit gebrachten Bewohnern, wurden viele auf eigenen Wunsch vom Berg gebracht.

„In den Häusern selbst wäre es sicher, es hilft aber nichts wenn sie Angst haben, dann wollen sie einfach weg.“

Langsam Entspannung im Waldviertel

„Langsam Entspannung“ - so könnte man die Situation Donnerstagfrüh im Waldviertel zusammenfassen. Aufgrund der starken Vereisungen sind noch immer landesweit etwa 60 Straßen gesperrt, im Bezirk Zwettl sind 500 bis 600 Haushalte ohne Strom - mehr dazu in Weiter Probleme mit Eiswetter.

Wegen der durch das Winterwetter verursachten Schäden öffnet das Land Niederösterreich den Katastrophenfonds. Um Betroffenen zu helfen, stehe ab sofort „vorerst eine Million Euro zur Verfügung“, so Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) - mehr dazu in Land hilft mit einer Million Euro.