Asylquartiere platzen aus allen Nähten
Weiterhin kommen viele Flüchtlinge nach Österreich. In der vergangenen Woche wurden mehr als 1.150 Asylanträge gestellt, so viele wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. „Wir brauchen einen nationalen Schulterschluss, um die Notwendigkeit von Zelten zu verhindern“, hieß es seitens des Innenministeriums, das für Mittwochnachmittag zu einem Krisentreffen ins Ministerium lädt. Laut Ministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck will man um jeden Preis Obdachlosigkeit von Hilfs- und Schutzbedürftigen vermeiden.
APA/Herbert Neubauer
Ministerium spricht von „krisenhafter Situation“
„Wir haben aktuell eine krisenhafte Situation, was die Unterbringung von Asylsuchenden betrifft. Wir haben stark steigende Antragszahlen und im Vergleich dazu zwar Übernahmen durch die Bundesländer, allerdings von der Quantität her immer noch viel zu wenig“, so Grundböck. Derzeit seien alle Bundesbetreuungseinrichtungen ausgelastet, ebenso sämtliche Turnsäle der Landespolizeidirektionen.
„Hier sehen wir, dass wir am Ende der Kapazitäten des Bundes sind. Auch die Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg, die wir erst vor einer Woche als Asylquartier eröffnet haben, ist heute bereits voll.“ Bei dem Krisentreffen soll etwa erneut die vorübergehende Nutzung von Kasernen, Stiften und Pfarrhöfen besprochen werden. Eingeladen sind unter anderen Vertreter der Bundesländer, der Caritas, der Diakonie, der Bischofskonferenz sowie des Verteidigungs- und Außenministeriums.