Nach Eis: Gefährliche Forstarbeiten

Das Aufräumen nach dem Eischaos im Waldviertel ist in vollem Gang. Die Arbeiten im Wald sind derzeit aber sehr gefährlich, so Experten. Ein Mann ist am Wochenende im Waldviertel bei Holzschlägerungsarbeiten ums Leben gekommen.

Vor allem das Schadholz, d.h. Bäume, die umgeknickt und am Boden liegen oder solche, die auf andere Bäume gefallen sind, sind Gefahrenquellen. Das Holz sei durch die Eislast verspannt, erklärt Herbert Stifter, Unfallverhütungsexperte bei der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA). „Das heißt bildlich gesprochen, dass der Baum stark durchgebogen ist. Es gibt Spannungen im Holz, die versuchen, den Baum wieder gerade zu richten.“

Die Aufarbeitung des Schadholzes im Wald sei extrem gefährlich. „Man muss genau wissen, welche Schneidetechnik man anwendet, damit durch das plötzliche Entspannen des Baums nicht irgendwelche Kräfte frei werden und die Person dann vom Baum getroffen wird“, warnt Stifter. Die Holzarbeiten im Waldviertel sollen nach Angaben des Unfallverhütungsexperten nur von Forstfacharbeitern durchgeführt werden, weil Laien nicht erkennen, wo Verspannungen im Holz sind.

76-Jähriger starb beim Baumfällen

Am Sonntag war es bei Holzschlägerungsarbeiten im Waldviertel zu einem tödlichen Unfall gekommen. Nach Angaben der Landespolizeidirektion war ein 76-Jähriger am Vormittag allein in einen Wald bei Groß Grundholz (Bezirk Zwettl) aufgebrochen und erlitt beim Umschneiden eines Baumes tödliche Verletzungen. Er wurde am späten Abend an der Unglücksstelle aufgefunden. Bisher sind vier weitere Männer - ebenfalls im Waldviertel - bei Forstarbeiten schwer verletzt worden.

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