Aufregung um „Neger“-Übungsblatt

Ein Übungsblatt in der Volksschule Zeiselmauer (Bezirk Tulln) sorgt für Aufregung: Darauf war der rassistische Ausdruck „Neger“ zu lesen. Der Landesschulrat will nun alle Lernunterlagen nach rassistischen Begriffen durchsuchen lassen.

Eine entrüstete Mutter machte den Fall an der Volksschule Zeiselmauer öffentlich, berichtete die „Kronen Zeitung“. Mit dem Übungsblatt sollten die Kinder den Buchstaben N üben. Neben den Begriffen „Nikolaus“ und „Nashorn“ war dabei der rassistische und daher heute nicht mehr gebräuchliche Begriff „Neger“ angeführt.

Beim Landesschulrat für Niederösterreich bedauert man den Vorfall. „Das Blatt wurde sofort aus dem Arbeitskatalog herausgenommen“, sagt Eva Roßkopf vom Landesschulrat. Ebenso hätte man mit den Kindern über die Verwendung dieses Begriffes gesprochen. Die betreffende Lernunterlage sei laut Roßkopf etwa zehn Jahre alt.

Direktoren sollen Unterlagen durchforsten

Das Thema will man nun zum Anlass nehmen, um sich im neuen Jahr bei einer Leitertagung damit auseinanderzusetzen, erklärt Roßmann. Die Schuldirektoren sollen demnach dazu angehalten werden, die Lernunterlagen nach etwaigen rassistischen Begriffen zu durchsuchen. Laut Landesschulrat will man die Direktoren auf Fortbildungen hinweisen, „damit sie genau wissen, auf welche Wörter man jetzt Rücksicht nehmen sollte.“ Rassistische Begriffe sollen auf diese Weise ein für allemal aus den Schulunterlagen verbannt werden.

Ein ähnlicher Fall hatte Anfang Februar in Wien für große Aufregung gesorgt. Bei einem Legasthenietest in einer AHS in der Donaustadt sollten die Schüler in einem Text das Wort „Neger“ finden - mehr dazu in wien.ORF.at.