Semmering-Absage: Verluste für Hotels

Die Absage der Damen-Skiweltcup-Rennen am Semmering haben nicht nur den Sportlerinnen und Fans einen Strich durch die Rechnung gemacht. In den Hotels und Gasthäusern bleiben die Gäste aus, finanzielle Einbußen sind zu erwarten.

Die Bergbahnen am Semmering stehen still, die Schneekanonen können nicht eingesetzt werden. Das Risiko, bis zum letzten Moment auf die richtigen Temperaturen zu warten, wäre zu hoch gewesen, sagt die Geschäftsführerin der Bergbahnen, Gudrun Eder. „Wir wollen Qualität bieten und diese Qualität hätten wir in so kurzer Zeit nicht geschafft.“

Hoffen auf Individualtouristen

Der Ski-Weltcup hat für die Bergbahnen einen sehr hohen Marketingwert. „Der Bekanntheitsgrad vom Zauberberg steigt dementsprechend, wenn der Weltcup bei uns gastiert“, sagt Eder. „Und dementsprechend möchte ich keine Zahlen nennen. Am Ende des Tages ist es ein unschätzbarer Wert, denn wir dieses Jahr verlieren.“

Im Sporthotel war etwa die Hälfte der 90 Zimmer für den Ski-Weltcup - die Teams und Techniker - reserviert. Die Verluste werden derzeit berechnet, man zeigt sich aber positiv und setzt nun alle Hoffnungen auf den Tourismus abseits des Weltcups. „Es sind sehr viele Individualgäste eingebucht, die trotzdem auf den Semmering kommen, die trotzdem die Natur und das Hotel genießen“, sagt Sporthotel-Managerin Jennifer Lindner. „Wir haben ein Hallebad und eine Sauna. Die Gäste können hier oben auch entspannen, bis der Skibetrieb startet. Und das wir hoffentlich bald sein.“

Land will Kompensation schaffen

Auch beim Land Niederösterreich versucht man nun, die betroffenen Betriebe dabei zu unterstützen, die Verluste gering zu halten, indem eine Art Kompensation geschaffen wird. „In erster Linie trifft es jetzt natürlich die Region, die Hotels und die Gastronomiebetriebe, die sich natürlich schon vorbereitet haben“, sagt Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP). „Hier wird es eine Kulanzlösung geben müssen. Aber auf die generelle Buchungslage in Niederösterreich hat das keinen Einfluss.“

Auch bei den Tourismusschulen Semmering ist man um Schadensbegrenzung bemüht. Die österreichischen Rennläuferinnen wären hier untergebracht gewesen, die Schülerinnen und Schüler hätten das VIP-Zelt betreut."Es trifft uns hart, aber es trifft vor allem die Verantwortlichen, die vielen, vielen Freiwilligen hier am Semmering", sagt der Direktor der Tourismusschulen Semmering, Jürgen Kürner. „Wir versuchen den Schaden so gering wie möglich zu halten. Aber natürlich sind wir alle sehr traurig, dass es dieses super Event nicht gibt.“

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