Suche nach Lehrlingen äußerst schwierig

In den kommenden Wochen entscheiden Unternehmen, wen sie als Lehrling aufnehmen. Es gibt zwar am Arbeitsmarkt deutlich mehr Lehrstellensuchende als offene Stellen, doch für viele Unternehmen ist es schwierig geworden, passende Kandidaten zu finden.

Für all jene, die auf der Suche nach einer Lehrstelle sind, beginnt jetzt eine „heiße Phase“, denn in den kommenden Wochen entscheiden die meisten Unternehmen, wer künftig in dem Betrieb eine Berufsausbildung erhält. Beim Klimaanlagenhersteller Liebherr in Korneuburg werden derzeit acht Lehrlinge ausgebildet.

Lehrlinge bei der Arbeit

ORF

Dass sie die passende Lehrstelle gefunden hat, bezeichnet die angehende Kälteanlagentechnikerin Jaqueline Gerstl als wahren Glücksgriff. „Es werden ziemlich viele Ansprüche gestellt. Dazu zählt logisches Denken, Mitarbeit und Pünktlichkeit, alles, was eben dazugehört. Ich habe teilweise das Gefühl, dass Jugendliche das einfach auf die leichte Schulter nehmen und das sollte man nicht.“

Suche nach geeigneten Lehrlingen ist oft nicht einfach

Die Suche nach geeigneten Lehrlingen ist für viele Unternehmen in den vergangenen Jahren schwieriger geworden, sagt Frank Preissler, Personalchef von Liebherr: „Die Defizite gehen ganz tief hinein bis in die Grundrechnungsarten oder Deutsch. Einerseits werden bei den Tests ganz bescheidene Ergebnisse geboten, und andererseits ist auch das Thema Umgangsformen schwierig. Pünktlichkeit oder zu wissen, wie man sich benimmt, ist ganz wichtig in einem Unternehmen.“

Lehrling bei der Arbeit

ORF

Auch der Lehrstellenmarkt wird von Angebot und Nachfrage geregelt. Ende November gab es in Niederösterreich 1.062 Lehrstellensuchende, das waren um 15 Prozent mehr als im November 2013. Das Angebot an Lehrstellen stieg im selben Zeitraum um neun Prozent auf 300 offene Stellen an.

Immer häufiger werden Personalberater eingesetzt

Die Betriebe können also auf die besten Bewerber zurückgreifen. Diese Aufgabe übernehmen immer häufiger Personalberater wie zum Beispiel Katharina Stummer: „Diese Auswahlverfahren sind sicher auch für die Lehrstellensuchenden wesentlich anspruchsvoller geworden, Testungen dauern mitunter einen halben Tag. Das alles ist wesentlich umfangreicher und bedarf natürlich auch einer intensiveren Vorbereitung durch den Lehrstellensuchenden.“

Zu den Kunden der Personalberaterin zählt auch die HYPO NOE Landesbank, die seit einigen Jahren Lehrlinge ausbildet. „Wir nehmen auch HAK-Absolventinnen und -Absolventen auf, aber die Aufnahme und Ausbildung von Lehrlingen ist uns wichtig. Wir sehen das auch als Teil unserer Verantwortung als Bank des Landes Niederösterreich an. Wir machen das, weil es uns wirklich wichtig ist und weil wir in der Vergangenheit auch mit Lehrlingen sehr gute Erfahrungen gemacht haben“, sagt Günther Ritzberger, Vorstand der HYPO NOE Landesbank. Bis 16. Jänner kann man sich noch für eine Banklehre bewerben.

Link: