Brand: Ersatzquartier für Flüchtlinge

Nach dem Brand in einem Flüchtlingsheim in Grünbach am Schneeberg (Bezirk Neunkirchen) ist für die betroffenen Asylwerber ein Ersatzquartier gefunden worden. Eine Privatperson hat sich bereit erklärt, die Kriegsflüchtlinge aufzunehmen.

Das Flüchtlingsheim wurde durch das Feuer in der Silvesternacht schwer beschädigt und dürfte für längere Zeit unbewohnbar sein. Die 29 Kriegsflüchtlinge wurden vorübergehend in das Erstaufnahmezentrum nach Traiskirchen gebracht. Bereits am Freitag sollen sie in ein neues Quartier einziehen können. Eine Privatperson habe sich gemeldet und dazu bereit erklärt, die Flüchtlinge aufzunehmen, heißt es aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (Team Niederösterreich).

Brandstiftung von außen ausgeschlossen

Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes zur Brandursache dauern unterdessen weiter an. Ein Ergebnis soll erst in ein paar Tagen vorliegen. Nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich wird Brandstiftung durch Personen außerhalb der Asylunterkunft ausgeschlossen. Das Feuer war demnach in einem Zimmer in der Mansarde entstanden, in dem sich zu dem Zeitpunkt mehrere Männer aufgehalten hatten, und hatte sich auf das Dach ausgebreitet.

Vier Verletzte

Als das Feuer gegen 1.30 Uhr ausbrach, befanden sich 29 Flüchtlinge im Haus, die hauptsächlich aus Kriegsgebieten in Nigeria, Liberia, Gambia und Somalia stammen. Unter ihnen dürfte Panik geherrscht haben. Zum Teil flüchteten sie durch das Stiegenhaus oder sprangen über einen Balkon auf ein niedriggelegenes Vordach eines Zubaus ins Freie.

Nach Angaben des Landesfeuerwehrkommandos zogen sich dabei drei Männer u.a. Knochenbrüche zu, ein weiterer erlitt eine Rauchgasvergiftung. Die vier Verletzten im Alter von 19 bis 32 Jahren wurden nach der Erstversorgung in umliegende Krankenhäuser gebracht und stationär aufgenommen.

Josef Schmoll, Vizepräsident des Roten Kreuzes Niederösterreich:

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Einsatz bei Minustemperaturen

Der Dachstuhl des Gebäudes geriet in Vollbrand. 150 Feuerwehrleute standen im Löscheinsatz, der unter schwerem Atemschutz und mit Einsatz einer Drehleiter durchgeführt wurde. Sturmböen und Minustemperaturen sorgten für schwierige Bedingungen, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Um 5.15 Uhr wurden die Löscharbeiten abgeschlossen und eine Brandwache eingerichtet.

Die unversehrt gebliebenen Asylwerber wurden zunächst in der Neuen Mittelschule des Ortes versorgt und von einem Kriseninterventionsteam betreut. Das Rote Kreuz stand laut „144 Notruf NÖ“ mit 33 Mitgliedern und vier Ärzten im Einsatz.