Schwechat: Multiversum dominiert Wahlkampf

In Schwechat (Bezirk Wien-Umgebung) hält die SPÖ mit 58 Prozent der Stimmen seit 2005 die absolute Mehrheit, welche die anderen Parteien am 25. Jänner brechen wollen. Zentrales Thema des Wahlkampfs ist das Veranstaltungszentrum Multiversum.

In einem Rechnungshofbericht gab es massive Kritik sowohl an der Kosten- als auch an der Kompetenzüberschreitung des damaligen Bürgermeisters und des stellvertetenden Stadtamtsdirektors. Derzeit sind vier Parteien im Schwechater Gemeinderat vertreten. Die NEOS kandidieren zum ersten Mal und streben den Einzug in das Rathaus an. Sie fordern mehr Transparenz bei den Stadtfinanzen.

Grüne verlangen Ausbau der Infrastruktur

Die Grünen sind derzeit mit vier Mandaten im Schwechater Gemeinderat vertreten. Sie werfen der SPÖ „Freunderlwirtschaft“ vor, die der Stadtgemeinde Belastungen von 100 Millionen Euro gebracht hätte. Das Geld hätte etwa durch Einsparungen beim Multiversum wesentlich besser eingesetzt werden können. Brigitte Krenn, die Spitzenkandidatin der Grünen: „Was wir wollen, ist der Ausbau der Infrastruktur. Schwechat ist nach wie vor eine wachsende Stadt, dazu gehört der Ausbau der Kindergärten, die Sanierung und der Ausbau der Schulen und sonstige Infrastrukturmaßnahmen.“

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 13.1.2015

FPÖ will Multiversum verkaufen

Die FPÖ hat im Gemeinderat ebenfalls vier Mandate. Sie will beim Veranstaltungszentrum Multiversum einen Schritt weiter gehen, sagt FPÖ-Spitzenkandidat Johann Ertl: „Unsere Vorstellung ist, dass wir das Multiversum verkaufen. Es muss allerdings ein Verkäufer gesucht werden, und bis wir es verkauft haben, muss alles getan werden, um mit eigenen Veranstaltungen das Multiversum zu erhalten.“

ÖVP sieht 3,5 Mio. Einsparungspotenzial

Auch die Schwechater ÖVP - derzeit mit sechs Mandaten im Stadtparlament vertreten – will mit dem Multiversum aufräumen. ÖVP-Spitzenkandidat Alexander Edelhauser: „Der Stadt kostet das Multiversum jährlich sieben Millionen Euro jährlich, davon kann man dreieinhalb Millionen einsparen. Dieses Geld würden wir in die Kindergärten, Horte und Schulen investieren, die haben das dringend notwendig.“

SPÖ: „Stadt geht in eine sichere Zukunft“

Die SPÖ hält mit 23 Mandaten die absolute Mehrheit im Schwechater Gemeinderat. Diese Absolute will man auch halten auch halten, so SPÖ-Spitzenkandidat und Bürgermeister Gerhard Frauenberger. Er folgte in der vergangenen Periode Hannes Fazekas (SPÖ) nach, der rund um das Finanzdebakel des Multiversums zurückgetreten ist.

Angesprochen auf die heftige Kritik der Opposition sagt Frauenberger: „Als ich vor über einem Jahr hier angetreten bin, gab es einiges aufzuräumen. Diese Hausaufgaben habe ich mit allen Fraktionen, die ich eingeladen habe, gemeinsam bewältigt. Wir gehen heute mit der Stadtgemeinde in eine sichere Zukunft, wir haben die Finanzen gesichert und auch gemeinsam für das Multiversum bis 2019 Finanzpläne gelegt.“