Haushalt, Job und Familie als Dreifachlast

Die Hausarbeit, die Kinderbetreuung und den Beruf unter einen Hut zu bringen ist schwer. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Mehrfachbelastung für die betroffenen Frauen auch psychisch und körperlich belastend ist.

Knapp zwei Drittel der befragten Frauen spüren den Druck der Mehrfachbelastung durch Beruf, Hausarbeit und Kinderbetreuung. Das hat auf fast jede zweite Frau gesundheitliche Auswirkungen. Studienautorin Rotraud Perner: „Sie haben Verspannungen. Die betroffenen Frauen leiden unter starken Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Das heißt, der Körper reagiert natürlich auf die mangelnde Work-Life-Balance.“

Das Land will Frauen die Berufstätigkeit erleichtern, so Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP): „Man kann natürlich anbieten, dass es vermehrt Kinderbetreuungseinrichtungen gibt. Wir haben ja in Niederösterreich die Kindergärten für Kinder ab zweieinhalb Jahren geöffnet. Das ist ein österreichweites Unikum.“

Gesundheitsworkshops werden angeboten

Angeboten wird auch ein „NÖ Gesundheitstreff - Frau sein“, der verschiedene Aspekte zum Thema Frauen und Gesundheit abdecken soll und heuer verstärkt auf psychische Belastungsfaktoren mit Seminaren reagieren will. Der erste Workshop dazu findet bereits am 23. Februar 2015 im Landhaus in St. Pölten statt.

Detailergebnisse der Studie

  • 63 Prozent der befragten Frauen erleben es als belastend, vieles gleichzeitig zu tun zu haben.
  • Frauen stellen auch sehr hohe Ansprüche an sich selbst, wenn es darum geht, keine Fehler zu machen (rund 80 Prozent).
  • Jede dritte Selbständige und jede vierte Angestellte musste auch Hobbys/Freizeitaktivitäten wegen des Berufs auf längere Zeit aufgeben.
  • Annähernd jede Frau (mehr als 80 Prozent) arbeitet etwa ein- bis zweimal im Jahr trotz Krankheit.
  • Jede dritte Frau leidet unter Schlafstörungen (bei Selbständigen 40 Prozent).
  • 40 Prozent der Selbständigen und immerhin auch knappe 20 Prozent der Angestellten leiden unter „Zukunftsängsten“.
  • Gesamtarbeitszeit für Beruf, Hausarbeit, Kinderbetreuung: im Durchschnitt 56,8 Stunden
  • 91 Prozent der Befragten stimmen zu, dass ein wichtiger kraft- und energiefördernder Faktor ist, sich gesund zu fühlen (mehr noch als soziale Kontakte und eine gute Beziehung zum Partner).

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