Mehrheitswechsel in 24 Gemeinden

Die Gemeinderatswahlen am Sonntag haben in 24 Gemeinden Mehrheitswechsel gebracht. 13 Mal ging es von der SPÖ zu ÖVP, drei Mal umgekehrt. Acht Mal waren Listen involviert.

In Gmünd im Waldviertel änderte die Wahl die politischen Kräfteverhältnisse. Die SPÖ mit dem jüngsten niederösterreichischen Bürgermeister, dem 29-jährigen Andreas Beer, verlor ihre absolute Mehrheit. Sie kam auf 45,7 Prozent der Stimmen und 14 Mandate. Die ÖVP legte auf 42,9 Prozent zu (plus 2,3 Prozent) und hält nun 13 Mandate. Bürgermeister Beer will nun primär mit der ÖVP Koalitionsgespräche führen, rechnerisch ist aber auch eine Mehrheit gegen die SPÖ möglich.

Grafik Gmünd

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Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahl 2015 in Gmünd

In Waidhofen an der Thaya musste die ÖVP einen Verlust von mehr als 13 Prozentpunkten hinnehmen, die absolute Mehrheit ging damit verloren. Die Partei von Bürgermeister Robert Altschach ist nur noch mit 14 von 29 Sitzen im Gemeinderat vertreten, bisher waren es 19. Die FPÖ (23,7 Prozent) erreichte Platz zwei vor den Grünen (15,9 Prozent) und der SPÖ (12,8 Prozent).

In Gänserndorf im Weinviertel kam ÖVP (37,6 Prozent) und SPÖ (35,2 Prozent) auf jeweils 14 Mandate. Neue stimmenstärkste Partei ist aber die ÖVP. Sie kann daher den Anspruch auf das Bürgermeisteramt stellen, das derzeit Kurt Burghardt (SPÖ) bekleidet.

In Korneuburg errang die ÖVP mit 57 Prozent die absolute Mehrheit. Spitzenkandidat und Bürgermeister Christian Gepp kann sich über vier zusätzliche Mandate freuen, die ÖVP hält nun bei 22 von 37 Sitzen im Gemeinderat. Die SPÖ verlor mehr als zehn Prozent der Stimmen und fünf Mandate, ihr Spitzenkandidat tritt zurück - mehr dazu in Korneuburg: ÖVP erobert „Absolute“.

Korneuburg

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Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahl 2015 in Korneuburg

Einen Mehrheitswechsel gab es in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) im Mostviertel: Die SPÖ legte um 8,9 Prozentpunkte auf 41,3 Prozent zu und löste damit die ÖVP auf Platz eins ab. Die Volkspartei verlor 12,7 Prozentpunkte und liegt mit 40,1 Prozent nun auf dem zweiten Platz.

In Amstetten verlor die SPÖ die absolute Mehrheit und muss vier Mandate abgeben. Während die ÖVP auf dem zweiten Platz zehn Mandate behielt, bekamen die FPÖ zwei Mandate und die Grünen eines dazu.

Gemeinderatswahlen 2015

Alle Ergebnisse im Detail finden Sie hier.

In Klosterneuburg verlor die ÖVP ihre absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit, sie erreichte knapp 47,5 Prozent und 20 von 41 Mandaten. Die Volkspartei von Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager wird nun einen Koalitionspartner suchen müssen. Die Grünen überholten die SPÖ und rangieren hinter der ÖVP auf Platz zwei - mehr dazu in ÖVP verliert „Absolute“ in Klosterneuburg.

Grafik Klosterneuburg

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Vorläufiges Ergebnis der GR-Wahl 2015 in Klosterneuburg

In Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) überholte die ÖVP die SPÖ. Die Volkspartei kam auf 48,7 Prozent der Stimmen und erreichte mit zwölf von 23 Sitzen im Gemeinderat eine absolute Mandatsmehrheit. Die ÖVP kann aus eigener Kraft den Bürgermeister stellen. Der Stimmenanteil der SPÖ fiel in Oberwaltersdorf von 38 auf 25 Prozent.

In Baden verlor Schwarz-Grün die Mehrheit, nachdem der frühere ÖVP-Bürgermeister August Breininger als Spitzenkandidat der Liste „Wir Badener - Bürgerliste Jowi Trenner“ zehn der 41 Sitze im Rathaus erreichte. Damit ist Wir Badener nach der ÖVP die zweitstärkste Kraft, die sich nun nach Verlusten einen neuen Koalitionspartner suchen muss - mehr dazu in Baden: Schwarz-Grün verliert „Absolute“.

In Traiskirchen, österreichweit bekannt durch das Asylerstaufnahmezentrum, baute die SPÖ ihre Vormachtstellung aus. Bürgermeister Andreas Babler erreichte bei seinem ersten Antreten als Spitzenkandidat mit 73,1 Prozent (plus 4,2 Prozent) das beste Ergebnis der Traiskirchner SPÖ seit dem Zweiten Weltkrieg. Auf Platz zwei landete die FPÖ mit 14 Prozent der Stimmen (plus 4,6 Prozent) - mehr dazu in Traiskirchen: SPÖ baut Mehrheit aus.

Traiskirchen Grafik

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Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahl 2015 in Traiskirchen

Eine schwere Schlappe musste die SPÖ in Schwechat nach den finanziellen Turbulenzen um das Multiversum hinnehmen: Mit minus 23,5 Prozentpunkten verlor sie zehn Mandate. Wahlgewinner sind die Freiheitlichen, die auf neun Sitze (plus fünf) zulegten und nun die zweitstärkste Partei in Schwechat vor den Grünen sind.

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